Der Wolf kommt!
Blasmusik kann vielfältig sein: Von Volksmusik bis Pop, von traditionell bis symphonisch. Einen klanglichen Einblick in diese Vielfalt gab’s am Mittwoch, den 15. März beim Jubiläumskonzert des Blasorchesters von St. Stephan zu hören.
Dirigent Anton Rast eröffnete das Programm mit „England’s Heritage”, einem Medley aus traditionellen britischen Melodien, bei denen die rund 50 Akteure auf dem Podium klangliche und rhythmische Vielfalt zeigen konnten. Jonathan Ivenz trat anschließend als Solist auf, er spielte das Tuba-Solo „Unser Brummbär”. Tiefe, Wucht und Beweglichkeit zugleich zeigte er in seinem Solo.
Die nächste Passage des Konzert gehörte den vier Mädchen Katharina, Helena, Clara und Theresa, die zusammen das „Hornquartett St. Stephan” bilden. Mit drei Stücken – einem Menuett, einem Rondino und einem Mambo – zeigten sie ihre große Klasse: traditionell, tänzerisch, frech – aber immer fein und beweglich präsentierten sie ihr Können.
An diesem Punkt betrat ein neuer Dirigent das Podium: Schulleiter Alexander Wolf. Als langjähriger, erfahrener Blaskapellenleiter im oberbayerischen Türkenfeld bringt er sich seit diesem Jahr in die Blasmusikszene an St. Stephan ein. Sein „Young Concert Opening” unter dem Titel „Break Up!” war das Aufbruchssignal in den zweiten Teil des Jubiläumskonzert. Vor 40 Jahren, im Schuljahr 1982/83 hatte unter dem damaligen Dirigenten Hans Rast die Arbeit mit einem reinen Bläserensemble an St. Stephan begonnen, in die sich Alexander Wolf nun eingeklinkt hat.
Der nächste Ausflug ging hinaus in die Welt: Mit der „Korean Folk Rhapsody” erklangen asiatische Stimmungen und Töne und mit der „Highland Legend” entführte das Blasorchester seine Zuhörer nach Schottland. Klangvielfalt, rhythmische Variabilität und musikalische Atmosphäre prägten diese beiden Klangreisen, ehe es mit den Stücken „Never Gonna Give You Up” auf die Spur von Rick Astley in die 80er und anschließend auf die Spuren von ABBA in die 70er ging mit dem Medley „Forever ABBA Gold”. Das Posaunenregister hielt es da schon nicht mehr auf den Stühlen!
Anton Rast erzählte launisch, was der Satz „Der Wolf kommt!” auslöst: Angst in den Städten, Jagdinstinkt im Aichacher Land und Dankbarkeit bei den Bläsern von St. Stephan! Mit der Zugabe des „Soul Bossa Nova” von Quincy Jones endete das schwungvolle, klangintensive und abwechslungsreiche Programm – Vielfalt halt unter Rast und Wolf und für ein aufmerksames, dankbares Publikum.