Aus der Zeitung gehüpft, geschlüpft, entsprungen

  • Leo liest Zeitung – und die Figuren aus den Meldungen und Berichten umringen ihn schon: Gleich brechen sie aus ins pure Leben!
  • Großer Andrang in den Augsburger Freibädern”: Mit pfiffigen Wimmelbildern” ging’s hinein ins pralle Leben!
  • So schaut es in den Augsburger Seniorenheimen aus, wenn die rüstigen Rentner gemeinsam unterwegs sind.
  • Der falsche Lateinlehrer mit der grünen Krawatte war ein übler Hochstapler: Die Schülerinnen und Schüler stellen ihn.
  • Beim Filmdreh von Schneewittchen” geht das Filmmaterial aus – und der Regisseur ist immer noch nicht zufrieden: Zeitungsleser Leo wird nahezu unsichtbar angesichts des prallen Lebens vor der Kamera.
  • Höhepunkt der Aufführung des Unterstufentheaters war ein Kriminalfall: An mehreren Stationen gleichzeitig lief das Geschehen – im Vordergrund die Ich kann’s gar nicht gewesen sein”-Stelle.
  • Alle aus dem Team spielen jede Rolle, manchmal sogar gleichzeitig. Da war schwer was los!

Theater ist pures Leben – und das hat es mit der Zeitung gemeinsam! Wenn aber die Figuren aus dem Papier herausschlüpfen und lebendig werden, dann wird aus dem puren Leben die Magie des Miterlebens: Kleine und große Ereignisse sind plötzlich leibhaftig im Raum. Sarah Hieber, Theaterpädagogin und Leiterin des Unterstufentheaters, hatte mit ihrer Sechstklass-Gruppe des zweiten Schulhalbjahres zu einem kleinen Werkstatt-Einblick in die Kleine Aula eingeladen.

Leo liest Zeitung und sitzt allein da – doch aus Gedachtem wird Erlebtes, Figuren lesen mit und plötzlich ist alles da. Manche Szene blitzt nur kurz auf („Besucherandrang im Freibad”, Augsburger Sommernächte”, Neues aus dem Seniorenheim”), andere Artikel weiten sich aus und werden zu kraftvollen Episoden: In der Schule hat sich ein Hochstapler als Lehrer eingeschlichen – die Kinder enttarnen ihn. Am Film-Set von Schneewittchen” kommt es zu dramatischen Vorfällen mit dem gestressten Regisseur – die gesamte Crew fällt in Schockstarre. Ein brutaler Mord versetzt Augsburg in Angst und Schrecken – das Publikum geht mit in jede Pore des Ereignisses.

Am Schluss sitzt Leo immer noch da, es waren vermutlich nur ein paar Augenblicke, die vergangen sind. Das Publikum hat aber in der Zwischenzeit alle neun Kinder der Spielgruppe kennengelernt, ist ihnen durch die Stadt und durch berührende Ereignisse gefolgt, hat mit ihnen Emotionen und Interaktionen erlebt und hat mitgelitten und mitgefiebert und mitgestaunt und mitgelacht.

Mit einem kleinen Werkstatt-Einblick” schloss die Gruppe um Sarah Hieber ihr Wahlfach-Jahr, doch die Szenen, die vielfach aus dem Bereich der Übungen und Vorstudien stammen, wurden unter dem Dach der Zeitungslektüre zu einer tollen Revue: Theater und Leben sind für eine halbe Stunde – mal wieder – eins geworden!

  • Am Schluss tauchen die Entschlüpften wieder zurück in Leos Zeitung. Eine spannende halbe Stunde geht zu Ende …