Wissenschaftspreis 2015: Drei Stephaner als Preisträger

  • Ein Herbarium von Färbepflanzen, die allesamt in Augsburg wachsen: Diese Arbeit errang den 1. Preis bei den Naturwissenschaften.
  • Der Algorithmus von Matthias Mayer verteilt Schüler in Sekundenschnelle auf Schulfächer – eine preiswürdige Sache!

Und sie bewegt sich doch!“ Mit diesen ersten Worten der Laudatio von Roland Voit für den ersten Preis in der Sparte Geisteswissenschaften war klar: Es ging um die Seminararbeit von Daniel L. mit dem Titel: Galileo Galilei zwischen Kopernikus und Kurie“. In dieser gut lesbaren“, da sehr spannend geschriebenen Arbeit hat L. auf sehr hohem wissenschaftlichen Niveau“ nicht nur akribisch die sehr gut ausgewählte Literatur“ verarbeitet, sondern konnte sich (im Rahmen der Studienfahrten seines Jahrgangs) zur Beurteilung auch ein persönliches Gespräch mit Kardinal Walter Brandmüller in Rom ermöglichen, dem ehemaligen Ordinarius für Kirchengeschichte an der Universität Augsburg. Auf diese Weise gelangte er auch zu einer, wie Voit anerkennend hervorhob, wohlabgewogenen eigenen Beurteilung“.

Zuvor waren in dieser bis zum Schluss spannenden und hervorragend inszenierten Feier schon zwei Preise – in der Sparte Naturwissenschaften – an Stephaner-Abiturienten gegangen:

Den 3. Preis bekam Matthias Mayer verliehen, der in seiner Arbeit einen mathematischen Algorithmus erstellte (und natürlich auch ausführte), mit dem ein sehr simpel erscheinendes Problem mit dem PC in wenigen Sekunden Rechenzeit gelöst werden kann: die W- und P‑Seminar-Wünsche von 100 Schülern so zu optimieren, dass jeder mindestens seinen Zweitwunsch erfüllt bekommt. Für die etwa 10 hoch 50 Möglichkeiten bräuchte der Computer ansonsten mehr als das Millionenfache seiner Lebenszeit, so führte der Laudator aus.

Den 1. Preis in den Naturwissenschaften erhielt Jakob Lettl zugesprochen. In seiner Arbeit ging es um Pflanzen, die sich zum Färben von Stoffen eignen und die von den Augsburger Tuchfärbern in früheren Zeiten auch dafür verwendet wurden – Pflanzen, die alle im Augsburger Stadtgebiet wachsen. Jakob Lettl beschrieb und färbte nicht nur, sondern lieferte zu seiner schriftlichen Arbeit auch ein stattliches, hervorragend gefertigtes und angelegtes Herbarium mit, das die anwesenden Gäste, unter ihnen Fachhochschulpräsident Schurk, Bildungsreferent Köhler und Bürgermeisterin Weber, im Anschluss beeindruckt bestaunten.

Herzlichen Glückwunsch und Dank für Zeit und Forschergeist allen Beteiligten!