Musikalisch zwischen Winter und Frühling
Das Publikum war durch apriltypische Graupelschauer und Sonnenstrahlen hindurch zahlreich im Kleinen Goldenen Saal zusammengeströmt, um das „Frühlingskonzert 2024” zu erleben, das Unterstufenchor, Nachwuchsorchester Sinfonietta und Blasorchester gemeinsam veranstalteten.
Der Unterstufenchor eröffnete den Abend mit feiner, feinsinniger Musik: Da war ein dreistimmiger Kanon zu hören („Dona nobis pacem” von Clemens non Papa), ein berührender John-Rutter-Song mit Streichquartett („A clare benediction”) und deutsch-französisch gesungen der frühlingshafte Chanson „Aux Champs-Elysées” mit Akkordeon und Sopransaxophon. Unter der Leitung von Bastian Walcher war feines Musizieren zu erleben, das die Schülergenerationen von Klein bis Groß verband und auch die motto-artige Aufforderung enthielt: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit”.
Aus den Reihen der Sängerinnen und Sänger ergriff Ferdinand Binder das Mikrophon und erzählte von der Bedeutung der Freude und der Begeisterung für die gemeinsame Probenarbeit: „Unser Programm liegt zwischen Winter und Frühling, und geprobt haben wir so, dass manches sitzt und manches so lala ist! Aber Spaß hat es uns immer gemacht!”
Kleine Solo-Nummern bespielten die Wechsel zwischen den Hauptblöcken. Vor dem Block des Nachwuchsorchesters Sinfonietta sang Felicia Martin mit Musiklehrer Bastian Walcher am Klavier das Mozart-Lied „Im Frühlingsanfang”, das sie mit klarer, fester Stimme darbot.
Auch bei den beiden großen, nur mit Streichern besetzten Sinfonietta-Nummern unter Leitung von Ulrich Graba begleitete Bastian Walcher am Klavier: Telemanns „Polnisches Konzert” erklang in allen vier Sätzen und Merle John Isaacs vierteilige Szenenfolge der „Czech Folk Song Suite” boten die jungen Streicher melodiös vielgestaltig, rhythmisch sicher und sehr bewegt.
Andrij Klitni sang – wieder als kleine Zwischennummer – das Schuhmann-Kunstlied „Frühlingsfahrt” und bot mit intensivem Gefühl die beiden „Welten”, die der zugrunde liegende Text von Joseph von Eichendorff auslotet. Ihm folgte das Streichquartett von vier Siebtklässlern, die beim Schlusssatz aus Joseph Haydns „Lerchenquartett” einen feinen Zusammenklang und Dialog der Instrumente zeigten und überaus sicher und sehr dynamisch agierten.
Das Finale gehörte dem Blasorchester unter der Stabführung von Schulleiter Alexander Wolf. In seinen fünf dargebotenen Nummern präsentierte das Ensemble in einer bunten Stückfolge die Vielfalt heutiger Blasmusik: Von vielschichtig gestalteten Nummern (mit winterlichen Titeln wie „The Polar Express” oder „Arctic Challenge”) bis hin zur Umsetzung konzertanter Orchestermusik (mit Edvard Griegs „Peer-Gynt-Suite”) reichte diese Bandbreite. Die Stücke stellten schöne Herausforderungen an die Einzelregister und ans Ensemble dar: rhythmische und dynamische Vielgestaltigkeit wurden ebenso sichtbar wie die Vielfalt der atmosphärischen Intensitäten oder der Percussions-Anforderungen.
Mit zwei Zugaben fand das feine, ansprechende und sehr liebevoll dargebotene Konzert ein munter-fröhliches Ende an diesem Vorfrühlingsabend.