• Man nehme zwei Deutschklassen für Kinder, deren Deutschkenntnise für den Regelschulbesuch noch wachsen müssen, und eine Stephanerklasse: Herauskommt ein Begegnungsnachmittag mit viel Freude …
• … und großer Ernsthaftigkeit beim gemeinsamen Spielen wie bei einem Schulhausrundgang.
• Das gesamte Klassenzimmer wurde zu einem großen Spiel- und Kontaktzimmer für Gleichaltrige, die auf St. Stephans großem Gelände ihre Lernräume haben.

Wie sich das wohl anfühlt, als Kind ganz oder zumindest ziemlich neu in Deutschland zu sein und ohne sichere Deutschkenntnisse zurechtkommen zu müssen? Wahrscheinlich oft ziemlich verwirrend und anstrengend. Wie schön, dass bei den zwei gemeinsamen Kennenlern- und Spielstunden, die die Kinder von zwei Deutschklassen am 19. November 2024 zusammen mit unseren Kindern der Klasse 6c verbrachten, so viel Offenheit und Freude bei allen Beteiligten zu sehen war!

Deutschklassen sind spezielle Klassen für Kinder, deren Deutschkenntnisse noch nicht für den Besuch der Regelschule ausreichen. Vor einigen Wochen nahm Frau Singer, die Lehrerin einer der Deutschklassen, die derzeit in den Räumen des Klosters untergebracht sind, mit mir Kontakt auf und fragte an, ob ihre Schülerinnen und Schüler uns als Nachbarn einmal kennenlernen könnten. Wir verabredeten uns für den 19. November.

Für uns war das wirklich sehr spannend: Zu Besuch kamen zwei Klassen und zwei Lehrerinnen – Frau Singer und Frau Menzel –, und ihre beiden Klassen hatten zusammen nur 13 Kinder! Sie waren insgesamt deutlich jünger als die Großen aus der 6c. Unmittelbar vor dem Besuch bei uns hatte es bei ihnen einen Probealarm gegeben, was ziemlich aufregend für die Kleineren war. Frau Alber, die 6c und ich waren die Gastgeber und viele von uns waren auch etwas aufgeregt.

Wir setzten uns im Klassenzimmer in einem Stuhlkreis zusammen und lernten uns ein bisschen kennen. Die Kinder der Deutschklasse stellten sich auf Deutsch mit ihrem Namen und ihrem Herkunftsland vor – sie kommen aus lauter verschiedenen Ländern, unter anderem aus Russland, China, Somalia und Kanada … Bei der Vorstellungsrunde der 6c waren wir selbst überrascht, wie viele Kinder außer Deutsch, Englisch und Latein noch eine andere Sprache beherrschen! Wir konnten sogar mit Chinesisch etwas aushelfen. Frau Singer erzählte etwas über den Schulalltag der Deutschklasse: Die Klassen gehören eigentlich zur Birkenau-Volksschule in Augsburg-Lechhausen, sie haben also einen ziemlich weiten Schulweg. In der Schule wird nicht nur Deutsch gelernt, auch die anderen Fächer der Grundschule kommen zu ihrem Recht. Ein Schultag dauert ohne echtes Mittagessen von 8.00 bis 14.30 Uhr – das ist vor allem für die Kleineren wirklich sehr lang und fordernd.

Richtig lustig wurde es, als wir zusammen ein Spiel spielten, bei dem man sich viel bewegen konnte. Danach ging es in Kleingruppen auf eine Schulhausführung durch unser Hauptgebäude und seine Sehenswürdigkeiten, etwa die Aquarien, die Automaten und verschiedene Bilder und Vitrinen. Auch der Pausenhof war beliebt, die Deutschklasse hat nämlich leider keine richtige Pausenfläche. Allmählich und sichtbar freudig erregt tröpfelten die Gruppen nach zwanzig Minuten zurück ins Klassenzimmer und spielten nun begeistert miteinander Brettspiele. Von Klammheit oder Ängstlichkeit war absolut nichts zu bemerken! Zum Abschluss gab es noch einen Sitzkreis und ein Gruppenfoto, wir verabredeten uns fest für ein weiteres Treffen im Sommerhalbjahr im Klostergarten.

Die 6c hatte sich sehr auf diesen Besuch gefreut und hat ihn auch mit großem Einfühlungsvermögen und sprühendem Charme zu einem vollen Erfolg werden lassen! Sowohl Gastgeber als auch die Gäste haben es großartig gemacht – Herzlichen Dank dafür! Es war eine Freude, euch zuzusehen.