Sakralräume virtuell erkunden

  • Die Erkundung einer Kapelle mit Virtueller Realität” (VR) beginnt: Christian Geier vom Medienlabor der Universität Augsburg erklärt Benedikt die Funktionsweise der VR-Brille – bevor es auf digitale Entdeckungsreise geht. Professor Manfred Riegger, der das Projekt begleitet, ist ebenfalls mit dabei.
  • Während des digitalen Besuches in der Kapelle skizziert eine Mitschülerin die beschriebenen Eindrücke mit.
  • Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Skizzen ihrer Mitschülerinnen und notieren ihre Beobachtungen auf einem Arbeitsblatt.
  • Intensiv werden die Bildeindrücke reflektiert und sprachlich erfasst, Übereinstimmungen und Unterschiede festgehalten und Fragen an die Künstler formuliert.

Einen besonderen Zugang zu einem spirituellen Ort erlebte die Klasse 7c des Gymnasiums bei St. Stephan in einem innovativen Unterrichtsprojekt: Mit Hilfe von VR-Technologie durften die Schülerinnen und Schüler in vier Unterrichtsstunden die moderne, 2020 errichtete Mäckler-Kapelle bei Unterthürheim auf dem Sieben-Kapellen-Weg“ im Donautal erkunden – und das ganz ohne das Klassenzimmer zu verlassen.

Möglich wurde dieses Projekt durch die Zulassungsarbeit von Teresa Vihl, Lehramtsstudentin an der Universität Augsburg. Im Rahmen ihrer Arbeit im Bereich Sakralraumpädagogik entwickelte sie eine Unterrichtseinheit, die Virtual Reality gezielt im Religionsunterricht einsetzt. Begleitet wurde sie dabei von Prof. Dr. Manfred Riegger, Dozent am Lehrstuhl für Didaktik des katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät, sowie von Christian Geier vom Medienlabor der Universität, der für die technische Umsetzung mit den VR-Brillen verantwortlich war.

Die Schülerinnen und Schüler setzten sich in jeweils zwei Doppelstunden intensiv mit der Architektur der Kapelle auseinander. Sie analysierten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu traditionellen Sakralräumen und reflektierten darüber, wie ein heiliger Ort auch im digitalen Raum erlebbar gemacht werden kann.

Dabei blieb es nicht bei der reinen VR-Erfahrung: Um die virtuelle Wahrnehmung mit der realen Welt zu verknüpfen, wurde beispielsweise der Grundriss der Kapelle im Klassenzimmer auf dem Boden markiert. So entstand auch außerhalb der VR eine greifbare Vorstellung des Raumes.

Die kreative Mitarbeit der Stephanerinnen und Stephaner war beeindruckend – sie trugen maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei und ermöglichten es Teresa Vihl, ihre Arbeit mit vielen wertvollen Impulsen weiterzuentwickeln.

Ein gelungenes Beispiel dafür, wie digitale Medien sinnvoll im Religionsunterricht eingesetzt werden können – und wie Sakralräume auch für junge Menschen lebendig und zugänglich werden!

  • Vreni, Pauline und Elena halten ihre Eindrücke der Kapellenarchitektur in individuellen Skizzen fest.