Einsatz für die Demokratie

  • Beim Planspiel EU-Beitritt” stiegen die 11. Klassen tief in einen fiktiven Aufnahmeprozess von drei kleineren Staaten in die Europäische Union ein. Mit welchen Qualitäten kann ein Staat die EU bereichern? Womit kann die EU neue Mitgliedsstaaten weiterentwickeln?
  • Lebendiger Austausch und tiefes Eindringen in politische Prozesse prägten diesen Tag in allen 11. Klassen.
  • Auch die begleitenden Lehrkräfte hatten ihren Teil als Beobachter der Öffentlichkeit oder Begleiter bilateraler Verhandlungen: Bastian Walcher geht hier intensiv mit.
  • Das fiktive Land Stephanien” wird in einer detailreichen Rollenkarte” anhand relevanter Kriterien zur Würdigung eines Staatswesens durchleuchtet.
  • Bei einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit 3. Bürgermeisterin Martina Wild, Cosima Baron Fernandez de Cordoba vom Verbindungsbüro der EU in München sowie Michael Hager (abs. 1986) von der Europäischen Kommission ging es um sehr konkrete Fragen …
  • zum Thema Demokratie, Social Media und neue Techniken – Zwischen Freiheit und Manipulation“: Die Bedeutung eines europäischen Menschenbildes und Wertekanons wurde schnell konkret.

Freude schöner Götterfunken“ schallt es kurz vor Schulbeginn durch die Lautsprecheranlage der Schule. Es ist Europatag, der vom P‑Seminar Juniorbotschafter für das Europäische Parlament“ ausgerichtet wird. Über mehrere Monate hinweg wurden in Kleingruppen verschiedene Aktionen für die jeweiligen Altersstufen konzipiert, um den Kindern und Jugendlichen die Errungenschaften des europäischen Zusammenwachsens spürbar zu machen.

So darf es als Privileg verstanden werden, die gemeinsame Zukunft in der eigenen Hand zu halten. Bei 27 Mitgliedsstaaten führt das zu Diskussionen, die es wert sind, geführt zu werden. In einem spannenden Planspiel, das komplett von Schülerinnen und Schülern erstellt wurde, durfte die Mittelstufe in zehn unterschiedlichen Rollen ausprobieren, wie Entscheidungen innerhalb der EU zustande kommen. Drei fiktive Staaten baten um die Aufnahme in den Staatenverbund, wobei sie unterschiedliche Stärken und Schwächen hinsichtlich der Aufnahmekriterien mitbrachten.

Lebhaft wurde diskutiert, es wurde sich widersprochen und man fiel einander ins Wort, und dennoch blieb es immer sachlich. Vertieft in das Spiel suchten sich die Jugendlichen Partner, wobei unterschiedliche Rollen andere Prioritäten bei der Wahl berücksichtigten. Wie sehr der Ausgang des Planspiels tatsächlich von den Mitspielenden und nicht den formulierten Rollenkarten abhing, zeigt, dass bei zehn Klassen komplett verschiedene Abstimmungsverhalten erkennbar waren. Somit können sich auch künftig künftige Klassen auf das Eintauchen in den europäischen Erweiterungsprozess freuen.

Anschließend wurde die Oberstufe in die Kleine Aula eingeladen. Mit Frau Bürgermeisterin Martina Wild, Cosima Baron Fernandez de Cordoba vom Verbindungsbüro der EU in München sowie Michael Hager von der Europäischen Kommission waren drei hochkarätige Gäste geladen, die zum Thema Demokratie, Social Media und neue Technologien – Zwischen Freiheit und Manipulation“ diskutierten. Direkt zu beginn stand die Frage, wie die Darstellungsweise auf sozialen Plattformen vom Algorithmus bestimmt wird. Über die Rahmenbedingungen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz wurde berichtet, wie das Europäische Parlament und die Europäische Kommission gegen Fake News vorgehen und die Demokratie schützen möchten.

Besonders bleibt aber der Appell hängen, dass jede Meldung in sozialen Medien auf ihre Quellenangabe und Plausibilität überprüft werden soll. Das beste Werkzeug für eine erste Einordnung hätten alle Anwesenden ohnehin dabei: ihren Verstand. Bei der abschließenden Frage der beiden Moderatoren aus dem P‑Seminar nach einer Zukunftsaussicht wurde die Schnelllebigkeit betont, die realistische Prognosen unmöglich macht. Partizipation sei allerdings für ein starkes Europa die condicio sine qua non.

Um den Europatag zu entzerren, wurde der Programmpunkt der Unterstufe für den letzten Schultag vor den Ferien terminiert. Bei einer Reise durch Europa sollen die Kinder die verlorenen Sterne der EU durch verschiedene Aufgaben zurückgewinnen. Gemeinschaft, Zusammenhalt und eine gelungene Kommunikation werden die Schlüssel auf dem Weg zum Erfolg sein. Diesem Ereignis am 6. Juni 2025 schauen wir bereits mit Freude entgegen.

Die Organisation und Durchführung des Europatags bildet das Herzstück im Aufnahmeprozess für das Netzwerk der Botschafterschulen für das Europäische Parlament“. Bei diesem Zusammenschluss möchten sich Schulen besonders für die Sichtbarmachung von Demokratie, Frieden und Vielfalt einsetzen. In jährlichen Treffen auf Botschafterkonferenzen kann ein Austausch stattfinden, wie die europäischen Werte prominent platziert werden können. Als erst zweite Schule in Bayerisch-Schwaben könnte dem Gymnasium bei St. Stephan die Aufnahme gelingen und als offizieller Botschafter auch außerhalb der Schule auftreten.