Zweifach aufs Siegertreppchen
Omnes supervenientes hospites tamquam Christus suscipiantur, quia ipse dicturus est: Hospis fui et suscepistis me. (Regula Benedicti 53, 1) *
Dass Gastfreundschaft in Benediktinerklöstern auch heute noch Programm ist, durften wir selbst beim X. Certamen Benedicti erleben. Dafür verbrachten wir drei Tage im Benediktinerstift Melk in Niederösterreich und erhielten dabei bleibende Eindrücke in das benediktinische Leben heute.
Nachdem wir uns die Wochen zuvor intensiv mit der Ordensregel des heiligen Benedict, der „Regula Benedicti” beschäftigt hatten, unterstützt von Pater Emmanuel, der uns in das benediktinische Gedankengut einführte, durften wir drei Tage lang am Leben der Mönche teilnehmen. Wir erlebten die gemeinsamen Gebete, eine Stiftsführung und die köstlichen Mahlzeiten mit und durften sogar im Stift übernachten. Besonders beeindruckt hat uns die barocke Stiftskirche, die Verknüpfung von Tradition und Moderne, die sich zum Beispiel in diversen Kunstwerken zeigte, und die einzigartige Stiftsbibliothek mit über hunderttausend Werken.
Schließlich durften wir uns mit über sechzig anderen Teilnehmern aus Niederösterreich, Österreich und Deutschland an einer vierstündigen Klausur versuchen. Diese bestand aus Übersetzung und Interpretation von Texten aus der Regula Benedicti. Nach hingebungsvoller Arbeit der Jury wurden am nächsten Tag in einem Festakt die Sieger geehrt.
Die Eröffnungsrede des Festaktes wurde dabei natürlich auf Latein gehalten. Wir durften uns über einen dritten Platz (Anna Hartl) und einen zweiten Platz (Sarah Engel) in der Kategorie „L6+ (mind. 6‑jähriges Latein)” freuen und fuhren nach einem abschließenden Spaziergang durch den herbstlichen Klostergarten erfüllt mit vielen schönen Erinnerungen wieder nach Hause.
Unser Dank gilt dem Stift Melk, das den Wettbewerb heuer zum zehnten Mal veranstaltete, für die herzliche Gastfreundschaft, den Organisatoren für den geglückten Ablauf in den beeindruckenden Räumlichkeiten des Stifts, Pater Emmanuel für die herausragende Vorbereitung, dem Elternbeirat für die Übernahme der Fahrtkosten und unserem Schulleiter Alexander Wolf für seine Begleitung.
* Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus, denn er wird sagen: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.”