Zweifach aufs Siegertreppchen

  • Anna Hartl (Mitte) und Sarah Engel kommen mit ihrem Begleitlehrer, Schulleiter Alexander Wolf, im Stift Melk in Niederösterreich an: Sie sind zum 10. Certamen Benedicti” angereist, einem Latein-Wettbewerb zu den Texten von und über Benedikt von Nursia.
  • Im Kolomani-Saal, dem großen Prunksaal des Stiftes Melk, warten alle 61 Teilnehmerinnen und Teílnehmer inmitten einer barocken Kulisse auf den Start zum vierstündigen Wettbewerb.
  • Die Lateinlehrkräfte aus Österreich und Deutschland wenden sich derweil einer hochinteressanten Führung durch die Stiftsbibliothek zu: Magistra Bernadette Kalteis führt zum Thema De cultura hortorum” einmalige Drucke zum Thema Gärten” vor.
  • Zum Thema der Gärten” gehörte schließlich auch noch ein Besuch im beeindruckenden Klostergarten des Stiftes Melk: Ein kultureller und religiöser Ort seit 1200 Jahren.

Omnes supervenientes hospites tamquam Christus suscipiantur, quia ipse dicturus est: Hospis fui et suscepistis me. (Regula Benedicti 531) *

Dass Gastfreundschaft in Benediktinerklöstern auch heute noch Programm ist, durften wir selbst beim X. Certamen Benedicti erleben. Dafür verbrachten wir drei Tage im Benediktinerstift Melk in Niederösterreich und erhielten dabei bleibende Eindrücke in das benediktinische Leben heute.

Nachdem wir uns die Wochen zuvor intensiv mit der Ordensregel des heiligen Benedict, der Regula Benedicti” beschäftigt hatten, unterstützt von Pater Emmanuel, der uns in das benediktinische Gedankengut einführte, durften wir drei Tage lang am Leben der Mönche teilnehmen. Wir erlebten die gemeinsamen Gebete, eine Stiftsführung und die köstlichen Mahlzeiten mit und durften sogar im Stift übernachten. Besonders beeindruckt hat uns die barocke Stiftskirche, die Verknüpfung von Tradition und Moderne, die sich zum Beispiel in diversen Kunstwerken zeigte, und die einzigartige Stiftsbibliothek mit über hunderttausend Werken.

Schließlich durften wir uns mit über sechzig anderen Teilnehmern aus Niederösterreich, Österreich und Deutschland an einer vierstündigen Klausur versuchen. Diese bestand aus Übersetzung und Interpretation von Texten aus der Regula Benedicti. Nach hingebungsvoller Arbeit der Jury wurden am nächsten Tag in einem Festakt die Sieger geehrt.

Die Eröffnungsrede des Festaktes wurde dabei natürlich auf Latein gehalten. Wir durften uns über einen dritten Platz (Anna Hartl) und einen zweiten Platz (Sarah Engel) in der Kategorie L6+ (mind. 6‑jähriges Latein)” freuen und fuhren nach einem abschließenden Spaziergang durch den herbstlichen Klostergarten erfüllt mit vielen schönen Erinnerungen wieder nach Hause.

Unser Dank gilt dem Stift Melk, das den Wettbewerb heuer zum zehnten Mal veranstaltete, für die herzliche Gastfreundschaft, den Organisatoren für den geglückten Ablauf in den beeindruckenden Räumlichkeiten des Stifts, Pater Emmanuel für die herausragende Vorbereitung, dem Elternbeirat für die Übernahme der Fahrtkosten und unserem Schulleiter Alexander Wolf für seine Begleitung.

  • Das Gymnasium bei St. Stephan ist seiner Tradition als Benediktinergymnasium” wieder einmal treu geworden: Schulleiter Alexander Wolf freut sich mit Anna und Sarah über diesen großartigen Erfolg.
  • Die drei Siegerinnen in der Gruppe der langjährigen Lateinlerner stehen fest: Hinter Miriam Artzt aus Trumau haben Anna und Sarah die Plätze zwei und drei erreicht. Abt Georg Wilfinger (rechts) gehört zu den Ehrenden.

* Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus, denn er wird sagen: Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.”