O wie fühlen wir uns in Rom so froh …
O wie fühlten wir uns in Rom so froh und gedachten der Zeiten, da uns grauliche Tage hinten im Norden umfangen hätten … Nun ja, manchmal müssen schon hymnisch huldigend Goethes Römische Elegien bemüht werden, wenn es um die ewige Stadt geht!
„Flucht“ und Ankunft
Dem mitunter „graulichen“ Alltag und überdies dem nasskalt-deutschen Herbstbeginn entkamen wir also am Freitag, dem 16. September um 8.30 Uhr per Bus und dann via Flugzeug, um uns am Nachmittag desselben Tages in unserem Hotel wiederzufinden. Für unsere Streifzüge durch die Stadt war es hervorragend gelegen: nur drei Metro-Stationen vom Wahrzeichen der Stadt entfernt, dem Kolosseum, dem wir noch am ersten Abend einen Besuch abstatteten.
Der erste Abend
Von Pater Emmanuel, dem federführenden Organisator der Fahrt, versorgt mit einem buchstäblichen Vademecum – einem Büchlein mit verschiedensten informativen Texten, Skizzen etc. – und begleitet von Herrn Trum, dessen Gattin und Frau Thum gab es für die Stephaner Romreisenden später noch Historisches wie Mythologisches über die Gründung Roms und über das Kapitol zu erfahren. Ein opulentes gemeinsames Mahl, das mehr als reichlich der italienischen Kulinarik bot, ließen wir den Abend abrunden – nicht ohne einen Verdauungsspaziergang zur Piazza Navona sowie der Fontana di Trevi und ein in jedem Fall noch heißersehntes erstes Gelato …
Kulturelle Schwelgereien
Es wäre nun so leicht, sich schwelgerisch in Details über diese Woche Studienfahrt zu verlieren, die so überreich an Eindrücken war:
Sei es das Aufsaugen des antiken Rom in Form des Forum Romanum, das man lange Jahre nur aus dem Lateinbuch kannte, oder in Form der Palast-Anlagen auf dem Palatin, des Pantheon, des Kolosseums von innen, in Form von Ostia antica, der alten Hafenstadt, durch die man wie durch einen Park spaziert und den Pinienduft einatmet, während man dem Gewesenen nachspürt …
Oder sei es das christlich-vatikanische Rom: Sant‘Ignazios perspektivische Fresken; San Clemente mit seinem Mithras-Heiligtum unterhalb; Santo Stefano Rotondo als einzige Rundkirche Roms, Santa Maria degli Angeli e dei Martiri in den Ruinen der Diokletiansthermen, die von den halbkreisförmigen Gebäuden der Piazza della Repubblica bis heute nachgezeichnet werden; die andächtigen Domitilla-Katakomben; nicht zu vergessen das Erlebnis der monumentalen Peterskirche, deren Kuppel wir im Licht der frühen Morgensonne bestiegen sowie unsere Teilnahme an der Generalaudienz bei Papst Franziskus auf dem Petersplatz …
Oder seien es die Museen der Stadt, die Vatikanischen mit u.a. dem Augustus von Primaporta, der Laokoon-Gruppe, Raphaels Stanzen und Michelangelos Sixtinischer Kapelle oder auch die Kapitolinischen mit der Cicero-Büste, Marc Aurel im Original oder dem bekannten Dornauszieher …
Oder sei es vor allem auch die in Rom erlebte Gemeinschaft: Durch Sant’Anselmo, dem Bezugspunkt für Benediktinerklöster weltweit und der angeschlossenen Hochschule führten uns in ihrem freiwilligen sozialen Jahr zwei Altstephaner! Wir genossen gemeinsam auf dem Aventin den herrlichen Ausblick vom Orangengarten, den vergnüglichen Badenachmittag am Lido von Ostia oder unseren Frascati-Ausflug am letzten Abend, an dem wir uns in einer Cantina gütlich taten an Porchetta, d.h. Spanferkel, Wein, Brot, Käse, Tomaten und Oliven.
Die ortsübliche Rückkehrversicherung
Der geneigte Leser wird bemerken, dass es offensichtlich nur misslingen kann, n i c h t nach Goethes Art ins Schwelgen geraten zu wollen. Gut ist jedoch jedenfalls, dass einige Stephaner Romreisende schon gleich zu Beginn dieser gelungenen Studienfahrt nach Rom wie ortsüblich eine Rückkehrversicherung abgeschlossen haben, nämlich mit dem Wurf einer Münze in den Trevibrunnen!