Sportumkleiden, gesünderes Essen und natürlich Werwölfe
„Aber St. Stephan ist nun einmal keine reine Jungenschule mehr und deshalb ist es nur gerecht, wenn die Mädchen auch die größere Umkleide benutzen dürfen!“ Diese Aussage, die von einer Vertreterin der Unterstufe als Replik auf die etwas ausweichenden Antworten des Direktorats zum Thema Sportumkleiden formuliert wurde, steht stellvertretend für eine ganze Reihe von präzisen Beobachtungen und Wünschen, die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums bei St. Stephan der Schulleitung am Donnerstagnachmittag präsentierten. Sei es das große Bedürfnis nach einer Berlinfahrt der 10. Klassen, ein stark ausgeprägtes Verlangen nach einer gesünderen Pausenversorgung oder auch nach einer Ausleihe für Spielgeräte in der Pause – die Schülerschaft unserer Schule hat klare Vorstellungen davon, wie sich – auch mit geringen Mitteln – der Schulalltag abwechslungsreicher gestalten ließe. Dies hoben auch die Schulleitung sowie die beiden Vertreterinnen des Elternbeirats unbedingt lobend hervor. Auf der anderen Seite bekamen die Schülerinnen und Schüler eine Vorstellung davon, wie schwierig es angesichts von Finanzknappheit und anderer Sachzwänge ist, den Vorschlägen sofort zuzustimmen.
Fester Termin im Kalender
Das Klassensprecherseminar an unserer Schule ist Fixpunkt nicht nur im Kalender der SMV, viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen sich seit Wochen auf die beiden intensiven, aber auch lustigen Tage im Haus St. Claret in Weißenhorn. Rund 60 Schülerinnen und Schüler machten sich am Donnerstagmorgen zusammen mit den Verbindungslehrern auf die gut einstündige Busfahrt, darunter alle Klassen- und Stufensprecher, die vier Schülersprecher und ‑sprecherinnen sowie die Kandidaten, die das Amt für ein Jahr übernehmen wollen. Sogar zwei Altstephaner (Absolvia 2016) waren dabei und halfen bei der Organisation.
Neben der Aussprache mit der Schulleitung steht deren Wahl im Zentrum des Seminars. Neun Kandidatinnen und Kandidaten der Jahrgangsstufen 10 und 11 hatten sich aufstellen lassen, um ihre Mitschüler durch Persönlichkeit und Ideen zu überzeugen. Nach einer Kurzvorstellung aller Kandidaten ging es dann aber am Donnerstag zunächst in eine Gruppenarbeitsphase, in der die drei Stufen getrennt voneinander über ihre ganz spezifischen Anliegen und Probleme diskutierten. Nur unterbrochen von einem wirklich hervorragenden Mittagessen wurden die Vorschläge dann am Nachmittag der angereisten Schulleitung präsentiert. So intensiv war die sich anschließende Diskussion, dass die Zeit bis zum Abendessen kaum ausreichte, um alles zu besprechen.
Sport verbindet Groß und Klein
Nach dem Abendessen versammelten sich alle Teilnehmer in der Sporthalle für das traditionelle Völkerballturnier, bei dem sich allerdings zeigte, dass gefühlt zwei Meter große Schüler der Q11 und die Gymnasialanfänger aus den 5. Klassen nicht immer die gleichen Vorstellungen von diesem Spiel haben. Glücklicherweise bietet das Tagungshaus für alle die richtige Freizeitgestaltung, sodass die „Kleinen“ bei Kicker, Tischtennis und dem besagten Werwolf-Spiel einen mindestens ebenso vergnüglichen Abend verbrachten wie die „Großen“.
Schülersprecher — Neuanfang und Abschied
Am nächsten Morgen war es dann endlich Zeit für die Kandidaten, sich der Versammlung zu stellen. Dabei zeigte sich, dass alle ohne Ausnahme eine exzellente Wahl für das Amt des Schülersprechers gewesen wären. Letztlich wurden gewählt: Serge Mateso (Q11), Benedikt Müller (Q11), Sophie Olbrich (10b) und Seline Becker (Q11). Herzlichen Glückwunsch!
Die „alten“ Schülersprecher Thassilo Weiss (Q12), Julia Tichawa (Q12), Joshua Wölfel (Q11) und Lara Kieser (Q12) verabschiedeten sich erleichtert, aber auch ein wenig traurig aus ihrem Amt und versprachen den Neuen einhellig ihre Unterstützung. Mit den alten und neuen Schülersprecherinnen und Schülersprechern ging es dann müde, aber zufrieden zurück nach Augsburg, den Termin für das nächste Seminar bereits fest gebucht.