Adventsgedanken vom 13. Dezember
Der erste Schnee
Vor ungefähr zwei Jahren zog ein paar Häuser weiter eine Gruppe von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ein. Ich wohne in einem sehr kleinen Dorf mit ungefähr 200 Einwohnern, weshalb dieses Ereignis schon eine kleine Sensation war. Vor allem ich als Jugendliche fand das sehr interessant, weil in meinem Dorf hauptsächlich alte Leute wohnen.
Als es im aufziehenden Winter zum ersten Mal geschneit hatte, konnte man die Flüchtlinge den ganzen Tag draußen im Schnee beobachten. Sie waren offenkundig fasziniert, weil sie wohl davor noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen hatten. Obwohl sie eigentlich alle schon junge Männer waren, freuten sie sich wie kleine Kinder über diese weiße Pracht.
Daran habe ich gemerkt, wie besonders die für uns alltäglichen Dinge aus anderen Perspektiven sein können. Für den Advent habe ich mir vorgenommen, aufmerksamer für kleine Dinge zu sein und mich mehr an dem zu freuen, was aus einer anderen Perspektive plötzlich von überraschender Bedeutung sein kann.
Entstanden in der Schreibwerkstatt „Adventsgedanken” der Jahrgangsstufe 10