Adventsgedanken vom 12. Dezember
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Bei meinem letzten Sprachurlaub war ich mit zwei meiner Freundinnen in Dublin unterwegs, um ein bisschen einzukaufen. Wir kamen auf unserem Weg durch die gefüllten Einkaufsmeilen an unzähligen Bettlern und Musikern vorbei. Um einen von ihnen stand eine Traube von Touristen mit Kameras und Handys in den Händen, um den jungen Straßenmusiker zu filmen, der dort spielte.
Wir traten näher heran und hörten ihm zu. Wie er sang! Ein Lied besser als das andere! Er hatte eine unglaubliche Stimme! Neben ihm war ein Pappschild aufgestellt, auf dem in schlichter, leserlicher Schrift stand, er sei zwölf Jahre alt und sammle Geld, um seiner kleinen Schwester etwas Schönes zum Geburtstag zu kaufen.
Und obwohl so viele Menschen um ihn herumstanden, war der Koffer für die Spenden nahezu leer. Meine Freundinnen und ich hatten Mitleid mit ihm, da er wohl schon einige Zeit in der Kälte sang und spielte, weshalb wir ein wenig Geld aus den Taschen kramten und es in seinen Koffer warfen. Ganz zögerlich schlossen sich uns immer mehr Leute an und spendeten dem Jungen etwas. Das breite Strahlen auf seinem Gesicht bleibt mir bis heute im Gedächtnis.
Wenn einer für sich allein den Mut hat voranzugehen, werden viele folgen, man muss bloß anfangen zu handeln. In der Adventszeit will ich das im Hinterkopf behalten und in ähnlichen Situationen dementsprechend reagieren.
Entstanden in der Schreibwerkstatt „Adventsgedanken” der Jahrgangsstufe 10