Adventsgedanken vom 24. Dezember
Außerhalb des Gehäuses
Auf meinem täglichen Weg mit der Straßenbahn in die Schule sah ich einmal eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn, vielleicht drei Jahre alt. Es hatte die letzten paar Tage durchgehend geregnet, was für die Jahreszeit – ich glaube, es war Mitte Oktober – völlig normal ist. Das Kind wirkte zu dem Zeitpunkt, als ich in die Bahn stieg, nicht besonders zufrieden oder glücklich.
Nun verbesserte sich im Laufe der Fahrt das Wetter ein wenig und die Sonne brach durch die Wolkendecke. Ich selber hätte es vermutlich gar nicht bemerkt, aber der Kleine freute sich plötzlich und zeigte seiner Mutter den überraschend entstandenen Regenbogen. Da musste ich auch ein wenig lächeln, denn mir fiel auf, wie schön mitten im Alltag eine Unscheinbarkeit sein kann.
Damals habe ich mir nichts vorgenommen, aber bei näherer Betrachtung fällt mir auf, wie schön und bereichernd es ist, auf allerlei am Rande des Weges und außerhalb des eigenen „Gehäuses” zu achten, auf die kleinen Dinge des Lebens.
Entstanden in der Schreibwerkstatt „Adventsgedanken” der Jahrgangsstufe 10