Altstephanerkonzert 2015

  • Alle Altersklassen von jüngeren und älteren Ehemaligen treffen sich im Frühjahr zum Altstephanerorchester.
  • Detail-Impressionen aus den Kontrabässen …
  • … den Oboen und Hörnern …
  • … und vom sonntäglichen Gesang mit dem Altstephanerchor
  • P. Anselm nach getaner Arbeit, dem Konzert mit dem Altstephanerorchester zum Abschluss des Probenwochenendes im Kleinen Goldenen Saal

Nur zwei Titel standen fest (die Plakate kaschierten es mit u.a.“): die Paukenmesse von Haydn und Beethovens Pastorale – allein das schon ein Mammutprogramm für knapp zwei Probentage mit einer aus allen Ecken der Republik herbeigeeilten Gemengelage von Musikern (mit freilich arrivierten Profis darunter!), die jedenfalls eines gemeinsam auszeichnet: musikalische Begeisterung und Wiedersehensfreude untereinander und mit den Gesichtern ihrer alten Schule, allen voran ihrem ehemaligen Musiklehrer und Chor- und Orchesterleiter P. Anselm. Und das zog sich als roter Faden durch: fröhliches Miteinander, ansteckende Musizierlaune zu konzentriertem Spiel.

Ein anderer wäre in Panik verfallen, wenn zwei Wochen vor dem angesetzten Konzerttermin erst mit sechs Flöten und einer Geigenstimme zu rechnen wäre – durchaus mager für eine Beethovensymphonie. Doch nach den sehr guten Erfahrungen der letzten Jahre – es handelte sich ja schon um das neunte derartige Konzert – und in berechtigtem Vertrauen auf die Treue seiner“ Altstephaner konnte das den Maestro nicht schrecken. Und wirklich waren es dann an die 50 Ehemalige (Abiturjahrgänge 1953 bis 2014) im Orchester, dazu 30 im Chor, die am späten Freitagnachmittag um P. Anselm und seinen unermüdlichen Unterstützer, Konzertmeister und Chorleiter Uli Graba versammelt waren. Es konnte also losgehen.

Ach ja: u.a.“ – was daraus wurde? Martin Kögels Profi-Erfahrung, gepaart mit sprühender Überzeugungskraft, konnte für Dvoraks Serenade für 10 Bläser, Cello und Kontrabass elf Mitstreiter gewinnen und mit ihnen das Minuetto daraus zu höchster Aufführungsreife bringen. Ähnlich war es mit Bruchs Romanze für Viola und Orchester, für die sich Benedikt Ott stark machte und mit Bravour das Orchester mitriss und von ihm aufmerksam und sicher getragen wurde. Den Anfang machte im nachmittäglichen Konzert im 250-jährigen Kleinen Goldenen Saal – ein Ereignis, auf das Herr OStD Franz Lettner in seiner heiteren kurzen Einleitung und im Dank an alle Beteiligten Bezug nahm – noch einmal die Missa in tempore belli“, mit der, wie schon bei der Eucharistiefeier am Vormittag in der Abteikirche, Chor und Orchester die Zuhörer mit Jubel zu erfüllen vermochten.

In ihr erfüllte, ja übertraf das höchst motivierte Ensemble alle Erwartungen. In der Tat wurden hier wie selbstverständlich heitere Empfindungen wachgerufen; mit prägnanten Einsätzen sprudelte die Szene am Bach und quirlte von Musikalität und heiterer Beflissenheit, die sich im lustigen Beisammensein (bei aller Konzentration sinnbildhaft für das ganze Wochenende!) fortsetzte und im Gewitter mit furioser Exaktheit entlud. Die frohen und dankbaren Gefühle des letzten Satzes fanden Resonanz gleichermaßen im Orchester wie im bewegten und begeisterten Publikum, das P. Anselm und seine Schützlinge feierte und zwei Zugaben abnötigte, die sehr gern gegeben wurden.

Auch wenn diese dem ein oder anderen nach der Pastorale wie die Faust aufs Auge vorkommen mussten – zu einem Altstephanerkonzert gehören einfach die beiden Bravourstücke aus gemeinsamen USA-Orchesterreisen in fröhlicher Erinnerung und Nostalgie dazu! Und so manchem war es nach den bezaubernden und großartigen zweieinhalb Stunden noch gar nicht nach Heimgehen zumute. Dank allen Beteiligten, allen voran P. Anselm!

Das ganze Konzert auf Youtube: Herzlicher Dank gebührt auch Herrn Robert Reiter, Diözese St. Pölten, der zur Zeit im Augsburger Diözesanarchiv alle dort lagernden Urkunden digitalisiert und so für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Er hat für uns das ganze Konzert auf Video aufgenommen, über die Feiertage geschnitten und den Film in HD-Qualität auf Youtube gestellt.