Archivbegegnung mit dem Stadtrecht von 1156
Am 20.12.2018, kurz vor den Weihnachtsferien, besuchte unser P‑Seminar Latein „Von der Urkunde zum Buch – Das Augsburger Stadtrecht von 1156” das Staatsarchiv Augsburg im Universitätsviertel. Dort erhofften wir uns für unsere Recherchen an der Stadtrechtsurkunde von 1156 neue Erkenntnisse. Zur Seite stand uns, neben unserem Projektleiter Matthias Ferber, unser externer Partner Prof. Christoph Becker, Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Augsburg.
Vor Ort wurden wir freundlich vom Archivdirektor Dr. Thomas Engelke empfangen, der uns die nächsten zwei Stunden anleitete und uns einige interessante Informationen und Details für unser Seminar geben konnte.
Zuerst gab er uns eine allgemeine Einführung zur Archivierung solcher Urkunden. Dabei stellte sich auch heraus, dass die Stadtrechtsurkunde von 1156, die auch unser Thema im P‑Seminar betitelt, erst als Rolle gelagert wurde, jetzt aber, damit sie vor Beschädigungen besser geschützt ist, ausgerollt und in einen Rahmen gespannt wurde, um anschließend plan gelagert zu werden.
Der Archivar zeigte uns insgesamt drei Urkunden aus dem frühen Mittelalter, um uns so Gesamtzusammenhänge klar zu machen. Auch „unsere“ Urkunde, nämlich das Augsburger Stadtrecht von 1156, befand sich darunter. Wir erkannten, dass vor der Entstehung dieser Urkunde zuerst andere, kleinere Rechtsordnungen entstehen mussten, ehe sie dann zu einer großen Urkunde zusammengefasst wurden.
Diese Exkursion brachte uns nicht nur die anschauliche Begegnung mit unserem „Objekt”, sondern auch neue Informationen über die Urkunde selbst und allgemeine Erkenntnisse zum Archivieren und zur Entstehung dieser mittelalterlichen Urkunden.