Begeisterung – wie eh und je
Große Kinderaugen schauen auf die Bühne des Kleinen Goldenen Saals und faszinierte „Oooh”-Rufe ertönen: Die glitzernde, in die Höhe gehaltene Tuba weckt große Begeisterung bei den rund 300 Grundschülern aus ganz Augsburg. Eines ist bereits nach dem ersten Konzert klar: Je größer das Instrument, desto größer die Bewunderung der Kinder.
Das Konzept, am Freitagvormittag des Cäcilia-Wochenendes Ende November neben der traditionellen Aufführung für die schuleigene Unterstufe auch Konzerte für Augsburger Grundschulklassen zu veranstalten, ist noch recht neu – aber nicht ohne Erfolg! Im Vorjahr fanden solche Vormittagsaufführungen zum ersten Mal statt. Unter der spielerischen Moderation der Triangel Zilly und ihrer Freunde (das sind Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die ihr junges Publikum in pfiffigen Moderatoren-Rollen durch die Konzertstunde führen) lernen die Grundschüler das ganze Symphonieorchester mit seinen Instrumenten kennen. Für viele ist es die erste Berührung mit einem klassischen Orchester, aber bei anderen kann man schon auf ein reiches Vorwissen über die Instrumente und ihre Familien zählen.
Die diesjährigen Konzerte boten eine bunte musikalische Vielfalt: Von Klassikern wie Vivaldi bis zur Musik des zwanzigsten Jahrhunderts war alles dabei. Zum Beginn und zum Schluss zeigte das Orchester den Klang des Zusammenspiels aller Instrumente eindrucksvoll am Ballet aus „Romeo und Julia” von Sergej Prokofjew. Viele Schüler präsentierten auch Solostücke oder Duette, um ihr Instrument vorzustellen. Um die Instrumente besser vergleichen zu können, spielten aber alle bei ihrer Einführung einmal die bekannte Melodie „Eine Insel mit zwei Bergen”, die einige Kinder im Publikum begeistert mitsummen ließ.
So lebendig das junge Publikum auch war, so gebannt und still lauschten sie doch den vielfältigen Klängen. Und zuletzt verabschiedeten sie sich mit begeistertem Applaus, der nochmals zeigte, dass die klassische Musik – der an St. Stephan ein ganzes Cäcilienwochenende gewidmet ist – Kindern keineswegs unzugänglich ist, sondern auch heute noch genauso begeistert wie je zuvor.