Bio-Landwirtschaft hautnah erlebt

  • Der Besuch bei den Schafen draußen auf der Weide im Schmuttertal macht anschaulich, wie artgerechte Haltung aussieht.
  • Bei den Kühen im Stall ist das Füttern mit Heu und Klee mindestens so wichtig wie das Streicheln und Kraulen hinter den Ohren.
  • Hühnerfütterung durch zwei ausgewiesene Experten der Körner-Darreichung: Auf dem Moirhof in Hirblingen gab es viel zu erleben.
  • Die Brote aus dem selbst hergestellten und von Schülerhand durchgekneteten Teig kommen herrlich duftend aus dem Ofen.
  • Nach dem Besuch bei den unterschiedlichsten Tieren und vielen lebendigen und handgreiflichen Eindrücken macht die gemeinsame Brotzeit viel Freude.

Ein regnerischer Morgen im Mai: 20 Schülerinnen und Schüler stehen an der Bushaltestelle Stephingerberg“. Die Hoffnung auf Sonnenschein verbittet sich der verhangene Himmel, stattdessen strahlen die Kinder bald schon um die Wette. Kühe? Schafe? Pferde? Kleine Schweine? Esel? Hühner? Fünf Minuten nach Ankunft auf dem Moirhof in Hirblingen ist allen das Wetter und auch die Sauberkeit der Kleidung egal, sodass sich die Hälfte der Klasse auf der Suche nach einem entlaufenen Huhn sofort auf den Boden legt – mit Erfolg.

Danach gilt es aber erst einmal, die Hände zu waschen, denn es wird Brot gebacken! Jeder darf zunächst alles, vom Korn über das Mehl bis zum Mutterteig, fühlen, riechen und schmecken. In Fünferteams wird dann mehr als zehn Minuten geknetet, solange bis der Teig nicht mehr klebt und eine schöne Kugel formt. Nach erfolgreicher künstlerischer Betätigung bei der Ausgestaltung der Brote geht es für diese in den Ofen und für die Klasse 5c weiter zu den Tieren. An den Pferden und Eseln vorbei geht es zu den Schafen, die eine große Weide, viel dichtes Fell und noch ihre Schwänzchen haben. So sieht also artgerechte Haltung aus!

Von der Wiese führt der Weg zurück auf den Hof und in den Stall, wo die Schweine viel Auslauf haben. Unser großes Glück: Einen Tag zuvor wurden Frischlinge geboren. Streicheln darf man sie nicht, seine Entzückung herausschreien auch nicht, so empfindlich sind sowohl Mutterschwein als auch Babyschweine. Dafür ist all das bei den frechen, älteren Schweinen möglich. Aber Achtung, Schuhbänder zu lösen ist eine Lieblingsbeschäftigung der kleinen Rabauken! Mucksmäuschenstill schleichen die Kinder daraufhin an den Babyschweinen vorbei in Richtung der Kühe, wo alle tatkräftig bei der Fütterung – Heu und frisches Gras mit Klee stehen auf dem Frühlingsspeiseplan – helfen, sich die Hände lecken lassen und ihr Hinter-den-Ohren-Kraul-Talent“ entdecken. Einige können sich kaum von den Rindern lösen, aber die Freude darauf, ein Huhn auf dem Arm halten zu können, siegt endlich doch.

Nachdem die Hennen mit ihrem Gockel und ihrer Hackordnung und ihren verschiedenfarbigen Eiern und ihren weichen Federn ausgiebig gehalten, gestreichelt und beobachtet wurden, knurrt allen der Magen. Also schnell zum gedeckten Tisch! Wir sind uns einig: Ein selbstgebackenes Brot nach körperlicher Betätigung ist nicht zu übertreffen. Während wir auf den Bus warten, werden noch Absprachen für Praktika, Geburtstagsfeiern sowie Ausflüge getroffen. Dann doch: Zurück am Stephingerberg. Ein wunderschöner Mittag im Mai.