• „Lernort Rathaus” ist ein Programm für Jugendliche, in dem lokale Politik live erlebbar wird: Beim Fraktionengespräch im Sitzungssaal waren Mandatsträger der ÖDP, der Bürgerlichen Mitte, der Grüne sowie aus SPD, CSU und AfD gekommen und standen den Jugendlichen Rede und Antwort.
• Sehr schnell aber geht’s beim ​„Lernort Rathaus” vom Beobachten ins Erproben und eigenverantwortliche Handeln: Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rollen des Stadtrates und spielen eine komplette Beschlussfassung exemplarisch durch.
• Erlebbar wird, wie über Beschlussvorlage und Debatte der Weg in mehreren Zwischenschritten erst auf eine mehrheitsfähige Abstimmung zuläuft.

In den ersten beiden Schulwochen bekam die gesamte 10. Jahrgangsstufe die Gelegenheit am Projekt ​„Lernort Rathaus” teilzunehmen. Nach einer ausführlichen Einführung in die Geschichte der Stadt und in die Aufgabenverteilung im Rathaus durch Frau Miller vom Stadtverwaltungsamt lernten die Schülerinnen und Schüler das Rathaus von innen kennen. Dabei erspähten sie auch sonst der Öffentlichkeit nicht zugängliche Räumlichkeiten des Gebäudes – unter anderem dem Nordturm – und entdeckten beispielsweise ein beeindruckendes Modell der Stadt Augsburg.

Doch beim Anschauen blieb es nicht selbstverständlich nicht. Im Anschluss an einen kurzen Informationsfilm konnten die Jugendlichen mit sechs Stadträten verschiedener Fraktionen ins Gespräch kommen: Mandatsträger der ÖDP, der Bürgerlichen Mitte, der Grüne sowie aus SPD, CSU und AfD waren gekommen. Die Schülerinnen und Schüler durften fragen, was ihnen unter den Nägeln brannte. Von sehr persönlichen Fragen, wie man zur politischen Arbeit gekommen sei, der Einschätzung des Klimacamps vor dem Rathaus bis hin zu den ganz großen Themen, wie etwa zum Klimaschutz in Augsburg und zur Einführung der Wehrpflicht, hakten die Schülerinnen und Schüler nach.

Die ausführlichen Antworten boten den jungen Menschen die Möglichkeit zur Nachfrage. Und das taten sie auch! Die Stadträte nahmen sich viel Zeit für den Austausch mit den Zehntklässlern und blieben fast zwei Stunden im Oberen Flez, um sich der Diskussion zu stellen.

Doch damit nicht genug! Nun begann die aktive Phase des Planspiels, bei dem die jungen Menschen selbst erfuhren, wie Kommunalpolitik abläuft und wie schwer es ist, einen Konsens herzustellen. Mit beeindruckender Kreativität und Freude an der Sache hielten sie nun selbst eine Stadtratssitzung ab und kamen durchaus zu erstaunlichen Ergebnissen. Es gelang den Schülerinnen und Schülern auch überraschend gut, den Blick von außen auf sich selbst zu richten und die Erwartungen und Vorurteile, die ihnen häufig entgegengebracht werden, spielerisch aufzugreifen und bisweilen zu parodieren.

Ein wahrlich lohnenswerter Vormittag mit Mehrwert für alle Beteiligten!

• Das Rathaus zeigte sich auch mit seinen ​„Schätzen” den Schülerinnen und Schülern, hier das große Innenstadtmodell aus Holz …
• … das einen herrlichen Blick auf Kloster und Schule von St. Stephan bietet. Sogar die mächtige Kastanie im Pausenhof ist detailgetreu nachgebildet.