Tag des Vorlesens in St. Stephan
Warum heute überhaupt noch Kindern vorlesen? Es gibt hervorragende Filme, kindgerecht aufbereitete Zeitschriften und natürlich die glitzernde Elektronikwelt der Computer- und Handyspiele. Wer lockt da ein Kind noch mit einem Buch aus der Reserve? Doch die Kraft einer Stimme, die inszenierte Dramaturgie einer Geschichte und die persönliche Bindung an den Vorleser kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Verschiedene Geschichten an unteschiedlichen Orten
Genau darum war es allen Vorlesern und Vorleserinnen am 20. November zu tun, die sich bereit erklärt hatten, den Schülerinnen und Schülern der 5. Und 6. Jahrgangsstufe vorzulesen. Dafür wurden unterschiedliche Leseorte wie die Studienbibliothek, der Theatersaal, das Planetarium oder der Meditationsraum im Kloster nebenan gewählt. Auf Kissen und Decken, zusammengeschobenen Tischen, zwischen Bücherregalen voll mit Literatur oder dicht gedrängt in einem Stuhlkreis – so folgten die Kinder den Geschichten der Vorleser. Gemeinsam unternahmen eine Gruppe einen Ausflug in die Philosophie, andere bekamen Spannendes zu hören über die „Nacht, als meine Schwester den Weihnachtsmann entführte“, Witziges von Rico und Oskar sowie Tipps, wie man mit einem Känguru zusammenlebt oder cool wird.
Lesepaten jeden Alters
Als Lesepaten haben sich auch in diesem Jahr wieder Lehrerinnen und Lehrer, Mütter und Väter, der pensionierte Schulleiter Herr Lettner sowie Schülerinnen und Schüler der Q11 bereit erklärt, das Projekt Vorlesen, das von der Fachschaft Deutsch von Frau Bäumler organisiert wurde, zu unterstützen und den Kindern ihre Lieblingsbücher und Geschichten vorzustellen. Denn die Erfahrung ist für alle Beteiligten ein großer Gewinn – wenn es nur mit einer guten Geschichte gelingt, die Kinder zur Ruhe zu bringen und schließlich so mit dem Erzählten zu fesseln, dass sie selbst den Pausengong nicht mehr hören. Ganz zu schweigen natürlich vom enormen pädagogischen und zwischenmenschlichen Wert des Lesens bzw. Vorlesens.