Die Macht der Düfte: Vom Molekül zur Warnehmung
„Ich kann dich nicht riechen“ oder „Das stinkt mir aber gewaltig“ sind Sätze, die man oft sagt, ohne genau darüber nachzudenken. Dass die Nase, bzw. das Riechen eine mindestens genauso große Rolle im Leben spielt wie das Sehen ist den meisten Menschen nicht bewusst. Genau darüber hielt der ehemalige Stephaner Prof. Hans Hatt, der nun an der Ruhr-Universität in Bochum tät ist, im Rahmen der Schülerakademie am 14. Februar einen Vortrag.
Bei den Insekten und ihren Duftfühlern begann Hatt sein vielschichtiges Referat. Aber auch wir Menschen werden in sehr vielen Bereichen von Düften gesteuert, ohne dies überhaupt zu bemerken. Duftmoleküle schwirren überall herum, werden von uns eingeatmet und von unserer Nase analysiert. Mit jedem Geruch verbinden wir beispielsweise eine bestimmte Erinnerung, die Nase leitet uns bei Entscheidungen wie zum Beispiel der Partnerwahl und wir können uns in vielen Bereichen des Lebens auf Düfte konditionieren. Gerüche, wie die der Zitrone oder der Rose verbessern so die Konzentration, Motivation und Lernfähigkeit, Lavendelduft ist bekannt für seine beruhigende Wirkung.
Bei der Konditionierung auf bestimmte Düfte, so konnte Prof. Hanns Hatt berichten, muss ein bestimmter Duft immer in einer bestimmten Situation gesprüht werden und schon nach sieben bis acht Wiederholungen schaltet der Kopf dann automatisch in den gewünschten Modus. Mit dieser Methode können vor allem das konzentrierte Arbeiten oder das bessere Einschlafen trainiert werden. Mit Duftproben, die er in kleinen Fläschchen mitgebracht hatte, zeigte er auch Wirkungen wie etwa das Löschen von Dufteindrücken.
Wie man sehen kann, ist de Nase ein Wunderwerk: Alle rund 35 Schülerinnen und Schüler, die an der Akademie teilnahmen, dürften mit großer Gewissheit in Zukunft mit offenerer Nase durch die Welt gehen.