Die Macht über das Geld
Geldmenge, Inflation, Deflation, Zinsen hoch, Zinsen runter… Dies sind nur einige wenige Begriffe, die dem aufmerksamen Bürger tagtäglich in Bezug auf die Finanz- und Geldpolitik begegnen. Hier den Durchblick zu behalten, kann gerade in Zeiten von besonderer Schwierigkeit auf diesem Gebiet selbst den interessierten Menschen an seine Grenzen bringen. Umso lohnenswerter gestaltete sich daher ein Vortrag des Bundesbank-Mitarbeiters Helmut Wahl am Mittwoch, den 16. Februar 2022 für die Schülerinnen und Schüler der Q12 im Zuge des Wirtschaft-und-Recht- und Geographieunterrichts.
Wahl, der dem sogenannten Stab des Präsidenten in der Hauptverwaltung der Bundesbank in München angehört und regelmäßig an vielen unterschiedlichen Schulen zu Gast ist, war aufgrund der pandemischen Situation digital in die Klassenzimmer zugeschaltet. Dabei ging er in beinahe zwei Stunden auf sämtliche Aspekte der Geldpolitik im europäischen Raum ein. Er begann bei den Aufgaben der Zentralbanken und ihrer wichtigen Rolle für den Erhalt des Geldwertes. Dann führte er in tiefgehenden Erläuterungen durch sämtliche Problematiken und Aktionsfelder, die in den vergangenen Jahren zu bewältigen waren und es noch immer sind. Angefangen von der Wirtschaftskrise ab 2008, über die schwierigen und komplexen Fragestellungen bei der Lösung der Staatsschuldenkrise in der Euro-Währungsunion über mehrere Jahre hinweg, bis hin zur ganz aktuellen Coronapandemie, die immer wieder Handelsketten unterbricht und in vielerlei Hinsicht mit allen vorangegangen Krisen unvergleichbar ist, wurden den aufmerksamen Zuhörern die Dimensionen der ökonomischen Fragestellungen eindrucksvoll bewusst.
Wahl wurde dabei nicht müde, auch die direkten Auswirkungen auf das Leben des einzelnen Bürgers zu skizzieren und damit die immense Wichtigkeit einer verlässlichen Geldpolitik in den Vordergrund zu stellen. Angereichert wurden seine Ausführungen durch zahlreiche Diagramme und Graphiken, die anhand ganz unterschiedlicher Größen und Faktoren die Zusammenhänge untermauern sollten.
Hierbei legte der Bundesbanker großen Wert auf Ausführlichkeit und Vielschichtigkeit, sodass am Ende seiner Darstellungen bei der interessierten Jahrgangstufe kaum noch Fragen offenblieben. Und ganz im Sinne der Berufs- und Studienorientierung stellte er abschließend noch die Bundesbank als interessanten Arbeitgeber vor und versuchte, die Schülerinnen und Schüler für die spannenden ökonomischen Prozesse und die Arbeit damit zu motivieren.
So erlangte das Publikum einen umfangreichen und tiefgehenden Einblick in die Materie der Geldpolitik, bestimmt auch Anregung, die eine oder andere mediale Debatte zu diesem Thema mit noch mehr Sachwissen verfolgen zu können.