Die sieben letzten Worte

  • Selma Jakic bot zu Beginn des Passionskonzertes eine Arie aus Giovanni Battista Pergolesis Stabat mater”.
  • Chor und Orchester führten Joseph Haydns Passionsoratorium Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ als dichte Meditationsstunde auf.
  • Die Stiftskirche St. Stephan war beim Passionskonzert in eine ruhige, warme Atmosphäre gehüllt.
  • Einblicke in die Reihen der Orchestermusikerinnen und ‑musiker, die gefordert waren.
  • Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 2334)
  • Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 2343)
  • Frau, siehe, dein Sohn!“ (Joh 19, 26 – 27)
  • Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15, 34; Mt 2746)
  • Mich dürstet.“ (Joh 1928)
  • Es ist vollbracht.“ (Joh 1930)
  • Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 2346)

Für einen kuriosen Leser lediglich Bibelstellen, sind die vorangestellten Zitate für den Besucher des diesjährigen Passionskonzertes klar erkennbar als Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“. Chor und Orchester unseres Gymnasiums hatten es sich am 11. April unter der Leitung von Ulrich Graba zur Aufgabe gemacht, Joseph Haydns Oratorium in der Stiftskirche zum Leben zu erwecken. Wo das 1787 entstandene Werk häufig von Bachs Matthäus-Passion“ überschattet wird, besticht es mit der Möglichkeit eines neuen Blickwinkels auf die Leidensgeschichte Jesu und überzeugt mit seinem schlichten Aufbau aus sieben Stücken. Diese vertonen jeweils eine der sieben Textpassagen, die Jesus auf seinem Leidensweg in den Mund gelegt sind und vergangenen Donnerstag von Pater Emmanuel gesprochen wurden. Eingerahmt werden diese Passagen in Haydns Vertonung von einer instrumentalen Einführung (Introduzione) sowie von einem Erdbeben (Il Terremoto), das gewissermaßen den Höhepunkt darstellt und das Oratorium im Tod Jesu enden lässt.

Vorangegangen waren unserer Darstellung zwei Stücke von Giovanni Battista Pergolesi aus dem berühmten Stabat mater” („Eja mater, fons amoris“ und Fac, ut portem Christi mortem“), wunderbar gesungen von den Solisten Emil Greiter (Q11) und Selma Jakic (Q11). Auch Theresa von Mirbach (9c) stellte ihre engelsgleiche Stimme in, im Oratorium selbst eingebetteten, Solostellen unter Beweis.

Dass ein solch erfolgreiches Konzert innerhalb weniger Wochen (und weniger Proben) auf die Beine gestellt werden kann, ist vor allem Herrn Graba zu verdanken, der es stets weiß, die Meute aufgeweckter Schülerinnen und Schüler bei Laune zu halten, und gekonnt die beiden Einzelgruppen, Chor und Orchester, zusammenführt. Allein das Verwenden einer digitalen Partitur sorgte bei Schülern bereits für Erheiterung und trotz aller Passion kam die Freude am gemeinsamen Musizieren nie zu kurz. Auch weiteren Lehrern ist für ihre tatkräftige Unterstützung zu danken, allen voran den Organisten Bastian Walcher und Dobrochna Payer, deren Instrument auch die Beförderung der Querflöten zu ersten Geigen zu verschulden hatte.

Schlussendlich bewiesen demnach nicht nur die überaus großzügigen Spenden, für die wir Ihnen, liebe Besucher, sehr verbunden sind, sondern auch das Schaffen eines gemeinsamen Projektes, den vollen Erfolg des Konzerts.

  • Dankbarer Applaus erreichte neben Chor und Orchester auch die drei Solisten, Selma Jakic, Theresa von Mirbach und Emil Greiter, und den Leiter Ulrich Graba.