Dienstschluss in Corona-Zeiten
27 Mal hat er Abitur gemacht – und musste doch immer wieder bleiben! Jeden Abend schloss er alle Türe der Schule – und war doch nachts und am Wochenende im Schulhaus! Er war verbeamtet wie das Lehrpersonal – und doch putzte er die Schule und verkaufte Süßigkeiten!
Das Unikum, von dem hier die Rede ist, St. Stephans Hausmeister Klaus Killisperger, wurde Anfang April in den Ruhestand verabschiedet. Augsburgs letzter verbeamteter Hausmeister, Süßstofflieferant über Jahrzehnte und Reinigungsunternehmer im eigenen Hause beendete nach über 27 Jahren seinen Dienst.
Im Januar 1993 hatte der gelernte Elektromechaniker seinen Dienst angetreten und die Einliegerwohnung im Schulhaus bezogen. Während seinen Pausenverkauf alle wahrnahmen, waren viele seiner Tätigkeiten oft „unsichtbar”: täglicher Schließdienst morgens und abends, Reparaturen, Koordination externer Handwerker, Kehr‑, Räum- und Streudienst, Ausstattung von Veranstaltungen und der Schulputz mit der von ihm geführten Reinigungsfirma – einer speziellen Augsburger Rechtsform der Gebäudereinigung.
In einer sehr kleinen Feier verabschiedete Schulleiter Bernhard Stegmann den angehenden Ruheständler: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer waren wegen der Corona-Umstände nicht zugegen, alles bedurfte des gebührlichen Sicherheitsabstandes. Ein „Körble” mit feinen Speisen und Getränken drückte den Dank der gesamten Schulgemeinschaft aus für die knapp drei Jahrzehnte im Dienst der Schulgemeinschaft.
Zugleich konnte Schulleiter Stegmann aber auch schon Killispergers Nachfolger begrüßen: Albin Proschinger wechselt vom Schullandheim Zusamzell auf den Posten des Schulhausmeisters an St. Stephan. Er wurde mit einem kleinen Willkommensgeschenk herzlich begrüßt, nachdem Killisperger und Proschinger schon die vergangenen Wochen in einer Übergabephase zusammengearbeitet hatten.
Vom reichhaltigen Wissen des scheidenden „Pedells” – Räume, Schlüssel, Leitungen, Schaltkästen, Ansprechpartner, Adressen, Unterlagen, Materialien … – dürfte da hoffentlich schon vieles weitergereicht worden sein. Dem Pensionisten wie dem Neueinsteiger wünschen wir im Blick nach vorne alles Gute für die kommenden Jahre!