Ein quirliger Jugendbuchautor
„Survival – Verloren am Amazonas“
„Survival“, so heißt die neueste Reihe, in der Andreas Schlüter seit knapp zwei Jahren die spannungsreichen Abenteuer der Kinder Mike, Elly, Matheus und Gabriel im Dschungel von Brasilien beschreibt. Im ersten Band erfährt man, wie die vier Kinder aufgrund eines unglücklichen Absturzes – an sich war ein Rundflug über die „unendlich grüne Decke“ des Amazonasgebietes geplant – mitten im Dschungel landen und sich nun bemühen, aus diesem herauszukommen. Da ist es gut, dass Mike sein „Survival-Buch“ dabeihat, in dem sie beispielsweise nachschlagen können, wie man Maniokwurzeln oder Termiten als Speisen zubereiten kann. Auf ihrem nicht ungefährlichen Weg treffen die vier Kinder auch auf einen „Buschmeister“, bei dem es sich nicht um einen ranghohen Indigenen, sondern um eine äußerst giftige Schlange handelt, die Elly zuletzt erschießt. Schließlich schaffen sie es, mit einem indigenen Volk Kontakt aufzunehmen. Doch wie sie mit diesen auskommen und neue Freunde gewinnen, das erfährt der gespannte Leser im 2. Band dieser Reihe. Inzwischen sind bereits sechs Bände erschienen, zwei weitere werden heuer veröffentlicht werden, womit die Reihe zum Abschluss gebracht wird.
Andreas Schlüter – ein fesselnder, temporeicher Vorleser
Im Handumdrehen gelingt es Andreas Schlüter, die neugierigen und interessierten Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 5 für seinen Roman „Survival – Verloren am Amazonas“ in seinen Vorlesebann zu ziehen. Fein interpretiert er die unterschiedlichen Charaktere seines Textes, intoniert die jeweilige Situation facettenreich je nach Grundton. So halten die Kinder geradezu den Atem an, als er die Gefährlichkeit des drohenden Absturzes und die nachvollziehbare Panik der vier Protagonisten in bedrohlich wirkender Stimme entwickelt. Zugleich zeigt er ganzen Körpereinsatz, wenn die Romankinder miteinander sprechen. Als kluge Untermalung seiner Lesung erweist sich der Einsatz von Bildern, die auf den Text abgestimmt sind. Bilder von Kaimanen, Harpyien oder auch von durch Waldbrände gerodeten Amazonasgebieten ermöglichen einen intensiven Einblick in die Atmosphäre des Romans. So eröffnet sich ein lebendiger Blick auf eine fremde Welt.
Andreas Schlüter – empathisch im Hotspot der Schülerfragen
Nach seinem fulminanten Vortrag lässt sich Andreas Schlüter auf die unfassbar vielen Schülerfragen ein, die sich natürlich auch auf die weiteren Inhalte der „Survival-Bände“ beziehen, aber auch sein Tun als Schriftsteller beleuchten. So erfahren wir, dass sich sein vor 25 Jahren erstmalig veröffentlichtes Buch „Level 4 – Die Stadt der Kinder“ bereits 1,5 Millionen Mal verkauft hat. Lebendig erzählt er auch davon, wie ein Buch entsteht, wie viele Personen daran beteiligt sind und wie viel ein Autor tatsächlich daran verdient. Schließlich wird Herr Schlüter geradezu überrannt, als er sich bereit erklärt, den Schülerinnen und Schülern seinen Flyer zu signieren.
Kurz: eine herrliche, kurzweilige und spannungsreiche Lesung, die allen Anwesenden sehr große Freude bereitete!