Eine Heldenreise der Klasse 8c
Einen verlängerten Wandertag mit Übernachtung im Zelt und jeder Menge neuer Eindrücke und Abenteuer: Das durfte die 8c erleben. Gemeinsam mit Karina Staffler, Paul Spörlein und zwei älteren Schülern unternahm die Klasse eine kleine Abenteuerreise nach Gut Mergenthau. Nach weitgehend eigenständiger Planung (Stichwort Alltagskompetenzen!) fuhren alle mit vollgepackten Bollerwägen und Rucksäcken ausgestattet mit dem Zug nach Kissing, wo es einen kurzen Stopp beim Einkaufsmarkt gab, um die restlichen Vorräte einzukaufen. Anschließend ging es ein Stück an der Straße entlang und dann ab in den Wald.
Gut Mergenthau ist ein ehemaliges Jesuitenkloster und wird nun in der 8. Generation als Forstbetrieb weitergeführt. Auf einer großen Wiese durften wir dort umringt von Wald und Natur unsere Zelte aufbauen. Nach einem leckeren Mittagessen in der kleinen Küche, die uns zur Verfügung stand, durften wir dem Besitzer Uli Resele helfen. Er erklärte, wie der Anbau von Christbäumen funktioniert, und wir konnten ihn dafür bei einer leichten Aufgabe zwischen den ganzen kleinen Bäumchen unterstützen. Anschließend gab es eine Einheit zu Insekten. Jeder bekam ein Blatt Papier und einen Stift und musste sich ein Insekt fangen, um dieses dann abzuzeichnen. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler die genauen Unterschiede zwischen Käfer und Wanze. Sie erkannten auch, wie viele unterschiedliche Insekten um sie herumschwirren. Die verschiedensten Zeichnungen kamen dabei heraus: Von detailgetreuen Bildern über Strichtierchen bis hin zu tanzenden Fröschen war alles dabei.
Der dritte und letzte Teil dieses Tages wurde von uns älteren Schülern, Anna Mohr und Elias Herbst, gestaltet. Wir brachten ein Spiel mit, bei dem man in Kleingruppen schnellstmöglich fünf Aufgaben zum Thema „Naturschutz“ lösen sollte. Die sechste Aufgabe war allerdings nur in einer sehr großen Gruppe lösbar; dennoch kamen die Schülerinnen und Schüler schnell auf die Idee, dass ihnen Teamwork helfen könnte, und sie meisterten auch diese Herausforderung perfekt.
Nach einer kurzen und regnerischen Nacht in den Zelten trafen sich alle müde zum Frühstück, auf das eine Einheit zu „Achtsamkeit im Wald“ folgte, was eine passendere Übersetzung für das Wort „Waldbaden“ ist. Nach Betreten des Waldes an der Waldgarderobe vorbei machten wir eine Baummediation, erlebten den Wald in Spiegel-Perspektive und zeigten uns als „menschliche Kamera“ ganz besondere Wald-Blicke.
Zum Schluss erfuhren wir, dass Dadirri ein besonderes Zuhören im Wald ist und suchten uns einen Platz für verschiedene Übungen dazu. Am Ende brachte sich jeder einen Gegenstand aus dem Wald mit, den er mit dem Zeltausflug verbinden wollte. In einer großen Runde sagten viele, dass sie den Wald als entspannend wahrgenommen haben und er eine ruhige und schöne Atmosphäre hat. Auch der Aspekt des Waldsterbens wurde noch einmal aufgegriffen. Dafür brachte ein Schüler ein löchriges Blatt als Symbol mit. Ein weiterer schöner Punkt war die Planung der zwei Tage: Ein Schüler legte ein Ahornblatt mit sehr langem Stängel in die Mitte und sagte dazu, dass der Stängel den langen Planungsweg versinnbildlicht und das Blatt die vielen Facetten, die daraus dann entstanden sind und die wir gemeinsam erlebt haben.
Alles in allem waren es zwei sehr schöner Tage mit vielem, was man neu gelernt hat. Unser Dank geht an Frau Staffler und Herrn Spörlein, welche uns auf dieser Abenteuerreise begleitet haben, aber auch an Familie Fottner-Resele, welche auf Übernachtungskosten verzichtete und stattdessen zu einer Spende riet. Die Klasse entschied sich, diese an das evangelisches Waisenhaus unter der Leitung von Pfarrer Bernhard Sokol zu spenden.