Eine Spurensuche zum Kolonialismus

  • Im Fugger-Welser-Museum gewannen Elfklässler von St. Stephan einen ganz neuen Blick auf Augsburg als Stadt des Kolonialismus. Unter kundiger Führung erlebten sie …
  • … vertiefte Einblicke in die Handelsaktivitäten der großen Augsburger Familien Fugger und Welser und die damit verbundenen Facetten von Menschenhandel, Ausbeutung und Krieg.
  • Den gebogenen Kupferring, das sogenannte Sklavengeld” hat die Künstlerin Veronica Jackson zu einem Teppich geknüpft, der im Museum aus dem Schrank fällt. Der Titel ist Mahnung: Das Kunstwerk heißt 4.578”, denn so viele Menschen durften die Welser auf Geheiß des spanischen Königs als Sklaven in die Karibik verkaufen.

Am 13. Februar 2025 machte sich unsere 11b auf den Weg um die Ecke, um im Fugger-und-Welser-Erlebnismuseum mehr über die Verflechtungen der berühmten Augsburger Handelsfamilien mit dem Kolonialismus zu erfahren. Der Besuch bot spannende Einblicke in die Geschichte des globalen Handels, die oft mit wirtschaftlicher Blüte, aber auch mit Ausbeutung und Unterdrückung verbunden war.

Handel, Macht und Kolonialismus

Das Museum beleuchtet die Rolle der Fugger und Welser im 16. Jahrhundert, als sie mit Rohstoffen wie Silber, Gewürzen und Zucker handelten und wirtschaftliche Verbindungen nach Südamerika und Afrika aufbauten. Besonders überraschend für viele von uns war die Erkenntnis, dass die Welser eine bedeutende Rolle bei der Kolonisierung Venezuelas spielten. Sie erhielten von Karl V. die Erlaubnis, das Gebiet wirtschaftlich zu nutzen, betrieben Sklavenhandel und errichteten Handelsstützpunkte: Aspekte der Geschichte, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft wenig Beachtung finden.

Ein Blick auf die Vergangenheit mit Bezug zur Gegenwart

Durch interaktive Stationen und historische Dokumente wurde deutlich, wie eng Augsburg als Handelsmetropole mit der frühen Globalisierung verbunden war. Der Besuch regte zu kritischen Diskussionen an: Welche Verantwortung haben wir heute im Umgang mit kolonialem Erbe? Wie beeinflussen historische Handelsstrukturen noch immer unsere Weltwirtschaft?

Gemütlicher Ausklang beim Kaffee

Nach diesem intensiven Museumsbesuch ließen wir den Vormittag entspannt in einer Traditionsbäckerei ausklingen. Bei einem gemeinsamen Frühstück reflektierten wir die gewonnenen Eindrücke und diskutierten weiter über die Themen des Museums. Zwischen Brezen und Kaffee wurde erneut klar: Geschichte ist nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern beeinflusst uns bis heute.