Eine Woche voller „Sport”-Projekte
Dieses Jahr fand für die Klasse 10c die Projektwoche – Gott sei Dank – wieder statt, wo sie doch letztes Jahr wie so vieles durch Corona verhindert wurde. Schon früh im Schuljahr war klar, worum es gehen sollte: Nach dem letzten Thema “Gärten” wollten wir uns dieses Jahr mit Sport beschäftigen. Ein paar Wochen im Voraus wurde die Gruppeneinteilung vorgenommen. Schließlich ging es nach der Entspannung der Faschingsferien los.
Lehrer Andreas Schulz leitete uns an, schlug diverse Strukturen für das Arbeitspensum vor und leistete uns allzeit sowohl intellektuellen als auch seelischen Beistand, wenn er anwesend war. Während bei den einen noch Menschen die Gruppe wechselten und das Thema geändert wurde, stürzten sich andere sofort ins Werk, viele bauten LapTops auf, teilweise auch mit Maus, die Tischordnung im Klassenzimmer wurde aufgebrochen und für die eigenen Zwecke verbessert. Dabei waren natürlich nicht immer alle im Klassenzimmer, eher selten sogar, damit man seine Privatssphäre und Ruhe für eine angenehme Arbeitsatmosphäre hatte.
Tatsächlich wussten wir alle wohl ziemlich genau, was wir zu tun hatten, und waren fast vollständig selbstverantwortlich, auch wenn das gegen die Vorstellung von so manchem Lehrer, der uns die Woche über beaufsichtigte, ging. So platzierte sich eine Gruppe, nämlich Benedikt, Julian und Liam, gleich zu Anfang auf den Sportplatz, um Filmaufnahmen ihrer kuriosen Sportarten zu tätigen, manche auch mal im nahe gelegenen Astronomiesaal, vor allem natürlich um für ihren Vortrag zu üben …
Das Team mit dem wohl aufwändigsten Projekt dagegen war den Großteil der Woche über im Computerraum, um an ihrem Spiel zu arbeiten, sowohl an den Grafiken als auch am Code und auch am Videoschnitt. Um noch eine letzte Gruppe im Speziellen zu erwähnen, fand in der Kleinen Pause auch noch ein studienartiges Experiment über die Gedächtnisleistung mit oder ohne Sport statt. Zunächst erstmal ohne. Eigentlich wurde vorher ein wenig herumgefragt – nein, fast schon um Teilnahme gebettelt und diese Leute in die WhatsApp-Gruppe mit eingeladen. Schließlich waren die Testleiterinnen Maya und Emilia allerdings von der regen Beteiligung, fast die ganze Klasse machte mit, erstaunt. Und im Durchschnitt merkten sich die Probanten dabei von einer sehr langen Zahl immerhin rund 19 Ziffern, Rekord: 31.
So oder so hatten am Montagmittag, denke ich, alle einen groben Überblick, was sie wann und wie viel und wie gut machen würden müssen … – und jeder war froh, dass der Nachmittagsunterricht ausfiel. Frisch ausgeschlafen konnte man am Dienstag morgen direkt weitermachen. Lehrer Florian Würl war nun auch am Start, worüber sich alle freuten. Die Leute verteilten sich wieder in Schulhaus und Klassenzimmer, recherchierten fleißig, wie z. B. die Gruppe “Sport und Gesundheit”, bestehend aus Anna und Nitya, oder waren schon beim Ausarbeiten der PowerPointPräsentationen angelangt, beispielsweise Maddalena, Lilly und Vicky mit ihrem Quiz rund um Doping.
Ebenso engagiert bei der Arbeit war natürlich auch die “Ironman”-Gruppe mit Justine, Carla und Sina. Den ganzen Tag über hörte man nämlich im Klassenzimmer ihr Interview mit einem solchen “Ironman”, einem Professor an der Universität München, das sie schnitten. Leo und Lukas versuchten verzweifelt die Woche über, Johannes im Schulhaus zu finden; mal war er im Astronomiesaal, mal in der Bibliothek, vielleicht auch mal draußen, es war durchaus ein Hide’n’Seek, doch am Ende fanden sie ihn immer wohlbehalten und konnten über ihre kuriosen Wintersportarten weiter recherchieren und die Quizmoderation vorbereiten.
Nicht zu vergessen ist auch der Ausflug zum Bäcker Wolf, als schöpferische Pause sozusagen, bei welchem Luca und ich auch ein freudiges Zusammentreffen mit Herrn Schulz und wahrscheinlich auch anderen Lehrkräften hatten. Die anderen Klassen der Jahrgangsstufen schienen jedenfalls sichtlich neidisch auf die Modellklasse zu sein, als jene z. B. Chemieunterricht hatten, oder Latein- und Musikunterricht … zu viert. Auch unsere Klassleiterin aus der fünften und sechsten Klasse stattete uns an diesem Tag einen Besuch ab, während wir gerade – nach dem Experiment über das Zahlenmerken mit Sport – nun eben jenes mit Jonglieren ausführten. Dabei hatte die Klassen auch das beste Durchschnittsergebnis von 21,3 gemerkten Ziffern.
Am Donnerstag war Endspurt und ein erster Probedurchlauf fand unter Aufsicht von Herrn Schulz statt, der mehr schlecht als recht verlief. Früher gehen durften wir trotzdem, mit der Bedingung natürlich, später am Abend pünktlich und fit zu kommen. Am Präsentationsabend schließlich stellten sich noch diverse Schwierigkeiten ein, dass etwa der Film über die Spieleentwicklung der E‑Sports-Gruppe nicht fertig gerendert werden konnte und so eine andersartige Präsentation improvisiert werden musste, was tatsächlich sehr gut funktioniert hat. Und die Umfragen der Olympiagruppen mussten noch korrekt eingerichtet und Karteikarten geschrieben werden, weil das auswendige Auftreten doch nicht so gut funktionierte wie gedacht. Florian, der das ganze beaufsichtigte, war auch immer sehr verantwortungsvoll, gerade was das Lüften anging.
Marian und Jonas konnten leider, aber das war schon von vornherein klar, nicht präsentieren. Als dann aber die Eltern eingetrudelt waren, lief der Abend ziemlich gut und war anscheinend recht unterhaltsam, was auch Herr Schulz am nächsten Tag noch einmal bei der Reflektion bekräftigte. Dem Buffet danach wurde allerdings zu Recht reichlich nachgetrauert.
Am letzten Tag dann ging es noch auf eine Exkursion zur und in die WWK-Arena, ganz wichtig dabei: FFP2-Masken. Nach einer spannenden Straßenbahnfahrt kamen wir an und wurden von zwei sehr netten Herren, unter ihnen Architekt Titus Bernhard, über Vielfältiges informiert und aufgeklärt. Sie nahmen sich an dem Tag die Zeit, obwohl eigentlich freitags dort gar keine Führungen stattfinden. So ist die WWK-Arena beispielsweise eines der nachhaltigsten Fußballstadien und dort wird sehr gut gewirtschaftet, auch das Stadiondesign und die Statik sind ziemlich ausgefeilt. Den Platz selber durften wir von weit oben betrachten. Danach ging es noch in den Fanshop und ein Katalog über das Stadion wurde uns geschenkt. Zum Zuschauen bei einem Spiel irgendwann wurde die Klasse eingeladen.
Krönender Abschluss: Eisessen beim “Sommacal” bei schönstem Wetter, dazu schöne Gespräche und auf jeden Fall hatten wir da viel Bewegung. Alles in allem eine gelungene und schöne, für manche weniger, für manche mehr entspannte Projektwoche.