Endlich wieder unterwegs!

  • Die Klasse 7a in der Herrengasse.
  • Pause vom Großstadtlärm im kleinen Park der Fuggerei
  • Das Eis hatten sich alle verdient.

Nach über einem halben Jahr im Wechsel- bzw. Distanzunterricht erreichte uns Lehrkräfte die Mitteilung aus dem Kultusministerium, dass ab sofort wieder Exkursionen möglich, sogar erwünscht sind. Also raus aus den Startlöchern, rein in die Geschichte Augsburgs, vor allem in die Frühe Neuzeit (Lehrplan der siebten Klasse), in die Zeit des Goldenen Augsburg“.

Vom Steinernen Mŏ zum Fuggerei-Museum

Die 7a startete an der Schwedenmauer, schaute beim Stoinernen Mŏ (30-jähriger Krieg) vorbei – natürlich indem einige Schüler ihn an die Nase fassten, um das Glück einzuladen -, und steuerte danach die Fuggerei an. Obwohl viele aus der 7a hier schon einmal waren, wurden doch die Angebote des neuen Museums, das zum 500jährigen Jubiläum in der vergangenen Woche erst eröffnet worden war, eifrig genutzt. Wie ruhig es hier inmitten der Stadt ist, wurde vielen nicht erst bei der kleinen Pause unter schattigen Bäumen bewusst. Die Zerstörungen, die die Fuggerei infolge der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg trafen und die im Bunker-Museum auf zeitgenössischen Aufnahmen zu sehen waren, schockierten und lösten eine Flut an Fragen zu diesen Ereignissen aus.

Prachtbauten und Reformation

Durch die Jakober Vorstadt führte unser Weg uns zur Stadtmetzg, wo der Stadtbaumeister Elias Holl vorgestellt wurde, dessen Bauten, nämlich das Rathaus sowie das Zeughaus, auf unserem weiteren Weg lagen. Welch ungeheuren Bau das Rathaus doch darstellt, wird am besten auf dem Elias-Holl-Platz deutlich, wenn man die Fassade emporblickt. Dann kann man auch nachvollziehen, dass es sich bei unserem Rathaus um den damals größten Profanbau nördlich der Alpen handelte.

Auch wenn die nach dem Krieg wieder aufgebauten Fuggerhäuser an der Maximilianstraße kaum noch den Prunk früherer Jahrhunderte vermitteln können, wurde doch die historische Bedeutung als Wohnort von Kaisern und auch König Gustav Adolf sowie als Ort des Gesprächs zwischen Cajetan und Luther deutlich. Mit Luther und seiner Rolle in der Reformation und auch für Augsburg und Deutschland wollten wir uns an der Lutherstiege befassen. Leider ist sie z. Zt. geschlossen, weil die Hygienevorschriften dort nicht eingehalten werden können. Und auch das Maximilianmuseum war wegen des Abbaus der Sonderausstellung zu, in dem wir uns das Augsburger Stadtmodell von Hans Rogel von 1560/63 ansehen wollten. Zumindest erfuhren die Schülerinnen und Schüler in der Kirche St. Anna von der Idee der Parität und der Besonderheit einer evangelischen Kirche mit der katholischen Grablege der Fugger.

Die Ferien sind nah, und vielleicht wurde der eine oder die andere dazu angeregt, mit der Familie das historische Augsburg zu erkunden.