Entlassung der Abiturienten 2016
Ein bunter Schwarm – chaotisch und doch organisiert. Mit diesem Bild eines Bienenschwarms, der sich vor einigen Wochen an einem Ast des Kastanienbaums im Schulhof versammelt hatte, beschrieb Schulleiter Bernhard Stegmann seine Wahrnehmung dieses Abiturjahrgangs. Kommunikativ, laut, immer für einen guten Scherz zu haben, aber auch konzentriert und zielstrebig, so habe er die 91 Abiturientinnen und Abiturienten stets erlebt. „Wisdom of crowds“ lautet ein Buchtitel von James Surowieki, worin er die Idee beschreibt, weshalb Gruppen klüger sind als Einzelne. Diesen Gedanken, sich gemeinsam für eine lebenswerte Welt zu engagieren, gab der Schulleiter den Abiturientinnen und Abiturienten mit auf ihren Weg in die Zukunft.
Der „Geist von St. Stephan“
Für die goldene Absolvia von 1966 sprach Franz Lutz. Doch mit dem „Geist von St. Stephan“, der so gerne und oft insbesondere von älteren Absolventen unseres Gymnasiums beschworen wird, mochte er sich an diesem festlichen Vormittag nicht beschäftigen. Zu „verstaubt“ fand er seinerzeit die Ansprache der Abiturienten von 1916, als er selbst und seine Klassenkameraden ihr Abiturzeugnis in Empfang nehmen durften.
Ganz anders hielt es da Vincent Möckl. Stolz sein, Revue passieren lassen und in die Zukunft schauen – auf diese drei Pfeiler stützte er sich in seiner Rede für die Absolvia 2016. Stolz sein auf das, was man geschafft hat (und sich bitte schön nicht anhören müssen, dass das Schlimmste noch vor einem liege, wo das Schlimmste doch gerade geschafft sei), zurückblickend auf die vielen konstruktiven Auseinandersetzungen (z.B. mit Fächern, zu denen man nun gar keinen Bezug habe) und natürlich vorausblickend in die Zukunft. Dabei betonte er das Leitbild der Schule und beschwor den vielbesagten „Geist“ doch noch herauf. Denn nicht der Beruf, den man ergreift, das Geld, das man verdient, oder der Ort, an dem man lebt, sei entscheidend: „Es kommt darauf an, dass wir Menschen sind.“
Sozialpreis des Elternbeirats
„Und drinnen waltet züchtig die Hausfrau.“ Mit diesem Zitat aus Friedrich Schillers „Glocke“ leitete Elternbeiratsvorsitzende Christine Sommer zum Sozialpreis für besondere Leistungen für die Gemeinschaft über, den der Elternbeirat jedes Jahr vergibt. So wurden rasch die anwesenden Damen der Absolvia in den Blick genommen und scharf überlegt, wer denn dafür in Frage kam. Doch hier wurde der Gender-Debatte ein Schnippchen geschlagen und tatsächlich ein junger Mann für seine großen Verdienste um den Sauberkeits- und Ordnungsgrad des Oberstufenzimmers ausgezeichnet: Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an Nicolai Seidl! Für die Eltern sprach schließlich Ute Bertram, die besonders die gemeinsamen und vielfältigen Unternehmungen und Fahrten, welche die Abiturientinnen und Abiturienten in den vergangenen acht Jahren zu einer starken Gemeinschaft haben werden lassen, in den Mittelpunkt rückte.
Festlich-gefühlvolle Mitgestaltung durch die Abiturienten
Glanzvoll und festlich umrahmten Mitglieder der Absolvia die Feier mit Musik: Zwei klassische Gitarrenstücke Milonga und Toccata gespielt von Harald Schmid und Julian Sturz, dem Klavierstück Toccata von Peter Horton dargeboten von Valentina Reisch und zwei Gesangsstücken, unter anderem Your song von Elton John, sehr gefühlvoll interpretiert von Lilli Schmid.
Abgerundet wurde dieser festliche Vormittag mit einem Stehempfang in der Schule, kulinarisch gestaltet von Müttern der „Gesunden Pause“, dem Abiturball am Samstagabend sowie dem Abiturientenkonzert am Sonntag.