Exquisite Heimatkunde

  • Prof. Franz Bernhard Weißhaar (FBW) zieht mit seinen Erläuterungen zur Klosterkirche von St. Ottilien die Zuhörer in seinen Bann …
  • … zumal mit flammenden“ Geschichten zur Realisierung des Orgelprospekts
  • FBW am Grabhügel aus der Hallstattzeit bei St. Ottilien (jetzt Klosterfriedhof), im Augenblick bei einem lebendigen Exkurs über die Feinheiten regeltreuer Heraldik
  • Der heiligen Ottilia geweihte Emminger Schlosskapelle, aufmerksam in Augenschein genommen
  • Renaissance-Altar in der Kapelle bei Bierdorf

Wir brauchten die Schätze ehrlich gesagt nicht zu suchen, sondern nur zu genießen. Sie liegen eigentlich immer offen da – und haben doch den Reiz des Verborgenen, für den uns unser bewährtes Mitglieder-Zweigespann Weißhaar/​Reithmeyr die Augen öffnete. Die diesjährige Fahrt ging – so stand es auf der Einladung zum Kunstausflug des Fördervereins am 20. Mai – zur Erzabtei St. Ottilien und weiteren Zielen am Ammersee“. Verborgene Schätze?

St. Ottilien? Kennt man! Aber weiß man auch, dass die Klosterkirche seit mehr als zwei Jahrzehnten dank der maßgeblichen Mitwirkung von Prof. Franz Bernhard Weißhaar vom finst’ren Loch“ zum anmutig hellen Wohlklang von Gebäude und Interieur geworden ist? Wohlklang umtönte uns übrigens auch in einer Bach-Toccata, meisterlich für uns intoniert auf den 49 Registern der Orgel, in die wir anschließend näheren akustischen Einblick gewinnen durften.

Grabhügel aus der Hallstattzeit? Judenfriedhof? Emminger Schlosskapelle? Weiße Flecken en masse auf der Landkarte heimatkundlicher Erinnerung! Sie wurden unter der erlebten sachkundigen Führung zu Sternchen im je persönlichen Baedeker unserer 35-köpfigen Gruppe! Man hätte meinen können, Prof. Weißhaar sei hier aufgewachsen – so verwurzelt, fundiert und detailreich seine Erklärungen dieser Schätze der Vergangenheit (und Gegenwart)! Und Dr. Ferdinand Reithmeyr erfreute einmal mehr als charmant-pointierender sowie zeit- und zielführender Lotse durch die Weiten dieses Wissens-Ozeans ebenso wie durch die Ammerseer Landschaft.

So fanden wir am Nachmittag auch ohne Wegweiser (der wieder einmal geklaut war) nach Bierdorf (= Bira-dorf = Birnendorf; etymologisch somit nicht sonderlich diebstahls-“würdig“) zur Maria-Heimsuchungs-Kapelle aus dem Jahr 1607, einem Renaissance-Kleinod, das durch die sechs ansässigen Landwirte vorbildlich restauriert wurde und in lebendiger Tradition gehalten wird.

  • Was wird der Park wohl bieten?
  • FBW zeigt am Delphinbrunnen den Achsenverlauf vom Dianatempel zur Neugierde
  • Delphinbrunnen, liebevolles Detail
  • Strahlende Repräsentanten zweier Förderkreise: Frau Reichert vom Schacky-Förderkreis und unser 2. Vorsitzender Dr. Reithmeyr
  • Ententeich mit Bärlauch-„Schnee“
  • Zauberhafter Monopterus …
  • … mit Blick nach Süden auf die Alpenkette
  • Im Land des Lächelns“

Und schließlich ging’s zu einem Schatz, der ebenfalls selbst Kennern der Umgebung völlig unbekannt war: der Schacky-Park in Dießen. Dort ließ uns die Vorsitzende des Förderkreises Schacky-Park in mitreißend-engagierter Passion und Leidenschaft teilhaben am abenteuerlichen und beglückenden Ringen um die Zukunft dieses arbeitsträchtigen Vermächtnisses des ebenso genialen wie eigenwilligen Gründers und Gestalters, des einstigen königlichen Kämmerers Ludwig Freiherr von Schacky auf Schönfeld (18491913). Der Park ist wahrlich ein bezauberndes Juwel, in dem (fast) am Ufer des Ammersees nun mal die Seele eintauchen, baden und reiche Erquickung finden kann.

Nach einem gemütlichen Abendessen brachte uns auf der Heimfahrt ein goldener Abendhimmel hinter bizarren Wolken die tagsüber entdeckten Schätze auch in der Erinnerung noch einmal zum Leuchten. Der Dank an unsere beiden Veranstalter“ kam aus ganzem Herzen!