Fremde Heimat – Geteiltes Leben

  • Heimat ist Herkunft: Denisha erzählt kraftvoll von ihrer königlichen Abkunft in Afrika. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Mara zeigt berührende Erinnerungen an die Kirschernte in Großvaters Garten. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Sophia führt anhand ihrer Matruschka-Puppe das Publikum in ihre Familiengeschichte ein. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Nachdenken über die eigenen Ängste – mit kraftvollen Gesten und Botschaften. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Projektionen, entworfen von der ukrainischen Schülerin Lisa Kondratieva, lieferten die Bildwelten zur Geschichte einer Schulklasse aus Mariupol. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Kriegserfahrungen legen sich wie Schlingen über uns Menschen. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Durch intensive und wechselnde Farbwelten führten die Projektionen – und legten sich eindrucksvoll auf die Körper der Mtspielerinnen und Mitspieler. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Ganz persönliche Erfahrungen von ukrainischen Schülerinnen und Schülern an St. Stephan wurden im Spiel reflektiert. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Im Finale bringen alle eine Blume nach vorne … (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Woran möchte ich mich später einmal erinnern? Was möchte ich vergessen? Fremde Heimat” handelt auch vom Erleben der Kindheit. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Ein Anagramm-Buchstabe wird gestisch-körperlich ausbuchstabiert. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Lisa und Vadim versetzen das Publikum mitten hinein in ihre Erinnerungen an die Ukraine. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Nachdenklichkeit und Eindringlichkeit prägten die biographische Spurensuche, auf die sich die jungen Akteure in ihrem Stück Fremde Heimat” machten. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Es gibt auch Erinnerungen, die weh tun und schmerzen. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Hier wird sichtbar, was es heißt, hin- und hergerissen zu sein. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Erinnerungen und Erzählungen über die Gärten der Kindheit kommen hoch. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Lebendigkeit, Aktion und Mut: Beim biographischen Theater treten Individuen aus der Gruppe heraus und werden sichtbar. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Pappkartons in allen Situationen: Als Sitz, als Schutzraum, als Wand – und als Untergangsszenario. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)
  • Jubelstürme beim Applaus vor und auf der Bühne – mit Regisseurin Elke Sandler in der Mitte. (Bild: Dr. Joachim Schlosser)

Wer bin ich? Woher komme ich? Wovor habe ich Angst? Woran möchte ich mich später einmal erinnern? Was möchte ich vergessen?

So lautet der Beginn der Beschreibung des biografischen Theaterstücks Fremde Heimat“, das die Theatergruppe der Mittel- und Oberstufe am 21. uns 22. März zur Aufführung brachte.

In einer sehr schlichten, aber dennoch unglaublich wirkungsvollen Inszenierung brachten die Schülerinnen und Schüler dem Publikum dieses Thema näher. Mit weißen Hosen oder Röcken, bunten T‑Shirts und einigen weißen Papierboxen als Requisiten, standen sie auf der Bühne.

Zunächst stellten sie sich vor – Name, Alter, Herkunft. Alle auf einmal, eine Vielzahl verschiedener Sprachen und Heimatländer. Diese wundervolle Vielfalt ging Hand in Hand mit der Einheit, als die die Gruppe auftrat. Aber – was ist Heimat eigentlich? Die Antwort liefert ein gestisch untermaltes Anagramm:

  • H austier
  • E inkuscheln
  • I nnehalten
  • M usik
  • A rbeit
  • T orte

Sehr persönlich erfährt man als Zuschauerin und Zuschauer, wie die einzelnen Mitglieder der Theatergruppe Heimat für sich definieren: Die Turnhalle, eine Ferienwohnung im Allgäu, ein Ort, an dem man lesen kann, dort, wo die Familie ist.

Berichtet wird aber auch von negativen Erfahrungen, die die jungen Akteure gerne vergessen würden: In der Schule ausgeschlossen zu werden oder Liebeskummer zu haben wegen einer Person, die es nicht verdient hat.

Es folgt ein weiteres, gestisch untermaltes Anagramm:

  • (F) Verloren
  • Rotes Gummiboot
  • Ekelhaft
  • Mutter
  • Deutschland
  • Eiszeit

Passend zum dritten Anagramm berichten die beiden ukrainischen Schüler aus der Brückenklasse, dass sie froh und dankbar sind, in Deutschland so freundlich aufgenommen worden zu sein. Dennoch möchten sie in ihre Heimat zurückkehren.

  • Z aun
  • U mweg
  • F ußmarsch
  • L achen
  • U mbau
  • C lown
  • H altestelle
  • T or

Während der Inszenierung von Because I’m Happy“ stürzten plötzlich die weißen Papierboxen, die im Hintergrund gestapelt waren, ein. Auf diese überraschende Wendung als Symbol für den russischen Überfall in der Ukraine folgt eine weitere persönliche Geschichte. Das Schicksal eines ukrainischen Schülers, abwechselnd von den verschiedenen Schauspielern erzählt, war eindrücklich und tief bewegend. Die Passagen, die von den beiden Schülern aus der Brückenklasse auf ukrainisch gesprochen wurden, haben der Szene eine noch tiefere Dimension verliehen – da brauchte es gar keine Übersetzung ins Deutsche. Im Hintergrund eingeblendet wurden bunte Gemälde – und obwohl wenig Details erkennbar waren, genügte die bloße Farbgebung, um dem Text eine noch größere Wirkung zu verleihen.

Am Ende der Inszenierung brandete aus dem Zuschauerraum der Applaus auf – wirklich schön war zu sehen, wie sich die ganze Theatergruppe – und die Technik AG – gemeinsam über diesen Erfolg gefreut haben.

Abschließend zu sagen bleibt nur ein Danke an Elke Sandler und alle Mitglieder ihrer Theatergruppe. Danke für eine Stunde, in der die Schülerinnen und Schüler mutig ihre persönlichen Geschichten mit dem Publikum geteilt haben und dabei gleichermaßen berührt und unterhalten haben.

  • (Bild: Dr. Joachim Schlosser)