G8-Abschlussfahrt in die Ewige Stadt

  • Die Anreise von Augsburg nach Rom: Eine Nachtfahrt im Nightjet stellt ein enges Vergnügen dar.
  • Wir erkunden zum ersten Mal die Stadt und spazieren über die Tiberinsel.
  • Unter dem Segen der Päpste lässt sich am ersten Abend gut speisen.
  • Einzelne Referate gleichen professionellen Führungen …
  • … denen sogar die römischen Möwen lauschen.
  • Am Campo de’ Fiori endet an diesem Tag eine lange und erlebnisreiche Besichtigungstour.
  • Ein Dominikanermönch hilft uns bei der Deutung der alten Bildtafeln auf die Sprünge.

Die Anreise

Die Studienfahrt eines Teils der letzten Q12 des G8 nach Rom verlief problemlos – keine verpassten Züge, Eskapaden oder Alkoholleichen – und war für uns einzigartig und unvergesslich.

Am Donnerstag, den 14. September, traf sich die angenehm kleine Gruppe aus insgesamt 21 Reisenden, davon 19 Schülerinnen und Schüler, am Augsburger Bahnhof, einer davon etwas verspätet, weil er noch Duschgel besorgen musste. Zunächst ging es nach München und von dort aus mit dem Nightjet weiter nach Rom.

Man fühlte sich in diesem Zug fast wie im Hogwarts Express: Eigentlich viel angenehmer und platzsparender als bei einem gewöhnlichen Zug besteht ein Waggon dort nämlich aus Gang und, seitlich angrenzend, einzelnen Kabinen für je vier Personen. Dabei kann man wählen, ob man unten, in der Mitte oder oben schlafen will.

Die Fahrt war ein einzigartiges Erlebnis und hat wohl den meisten viel Spaß bereitet. Dennoch war es eine Erleichterung, am nächsten Morgen – nach einem zugegebenermaßen sehr netten Frühstück – aus dem doch engen und inzwischen ziemlich stickigen Zug, nach teils wenig Schlaf, in das warme Klima Roms auszusteigen.

Ankunft in Rom

Im Hotel San Pietro“ in der Nähe des Petersdoms angekommen, waren unsere Zimmer schon fertig und wir durften uns vor der ersten Tour ein wenig ausruhen. Für viele hieß das vor allem: duschen! Dann gab’s Programm: Mit dem Bus zum Gianicolo, einem Hügel jenseits des Tibers, wo uns Herr Müller etwas über Garibaldi“ und sein Denkmal dort erzählte. Außerdem hatten wir hier schon einen fantastischen, ja geradezu romantischen Blick über die Stadt und sahen, dass die, teils noch aus Latein mit Felix“ bekannten sieben Hügel Roms gar nicht sonderlich augenfällig waren. Weiter ging es dann nach Trastevere und über die Tiberinsel wieder zurück.

Abends gab es in der Osteria dei Pontefici“ das erste gemeinsame Abendessen: Brot, Bruschetta, Pasta, Stücke von drei verschiedenen Pizzen und Dessert, dazu vier oder fünf Krüge weißen Vino della casa – typisch italienisch, köstlich und mit den besten Tischgesprächen – ideal, um sich nach der anstrengenden Reise wieder vollständig aufzuladen.

Wieder im Hotel kehrte um Mitternacht Nachtruhe ein, wozu Frau Ferber und Herr Müller durch die Zimmer gingen.

Die ewige Besichtigung

Am nächsten Tag dann Frühstück um 07.45 Uhr – sehr nett, mit Hörnchen, Marmelade, heißer Schokolade, Tee und Kaffee, Semmeln, Schinken und Käse – und Aufbruch vom Hotel um 08.30 Uhr. So begannen wir prinzipiell jeden Tag.

Natürlich durften bei der Besichtigung all der hochberühmten, uralten und geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten nicht die Referate fehlen – es war ja schließlich eine Studienfahrt! Unsere Gruppe wurde über den Palatin informiert und über quasi sämtliche Einzelteile des Forum Romanum; nachmittags über das Kolosseum und Santa Maria Maggiore, eine Kirche mit Unmengen an spanischem bzw. amerikanischem Gold.

In der Mittagspause durften wir selbstständig herumlaufen, um uns auch etwas zu essen zu suchen. Ebenso hatten wir nach erfolgreich bewältigtem Programm frei: für eigene Besichtigungen, Abendessen oder andere Lieblingsaktivitäten. So teilte sich die Gruppe auf, die Lehrkräfte gingen z. B. gesondert essen und auch ein Vierergespann war unzertrennlich, das auch liebevoll die Muskeltiere“ genannt wurde.

In den nächsten Tagen waren dann die Piazza Venezia, das Kapitol sowie die zugehörigen Museen dran, die in eineinhalb Stunden leider gar nicht vollumfänglich besichtigt werden konnten. Auch zur Piazza Navona, einem ursprünglichen Stadion, sowie zum Campo de’ Fiori spazierten wir.

Ebenso kamen die Kirchen, denen man in Rom an jeder Ecke über den Weg läuft, nicht zu kurz, so z. B. San Paolo fuori le Mura, der Petersdom im Vatikan natürlich, mit dem Kuppelausblick als großem Highlight, sowie eine Kirche auf dem Aventin mit der ältesten erhaltenen Reliefholztür, wo uns auch ein deutschsprachiger Klosterbruder über die Motive aufklärte.

  • Beim berühmten Schlüssellochblick kann man den Petersdom erkennen …
  • … von dessen Kuppel sich dieser überragende Blick über die Weltstadt am Tiber bietet.
  • Auch die Aussicht von Frascati über Rom kann sich sehen lassen.
  • Wir tafeln in vergnügter Runde und kosten den berühmten Frascati-Wein.
  • Bei einer Studienfahrt nach Rom darf auch ein Bad im Meer nicht fehlen.
  • Auf den Stufen lagern sich und diskutieren die Philosophen aus Raffaels Schule von Athen“ – einer der Höhepunkte der Vatikanischen Museen.
  • Auf den Stufen lagern auch wir – vergnügt und froh über die Erfahrungen dieser wunderbaren Woche in Rom.

Weiter wurden auch die Ara Pacis, die gigantisch großen Caracallathermen, die Vatikanischen Museen und der deutsche Friedhof, ebenfalls im Vatikan, durch unseren Besuch beehrt. Allgemein ein wahrlich straffes Programm und dabei vor allem sehr viel Stehen und Gehen!

Es gab nun einmal immer noch mehr zu sehen. Vielleicht heißt Rom die ewige Stadt“, weil man mit Besichtigen, Anschauen, Informieren und Verstehen niemals fertig werden kann. Kaum hat man die eine Kirche oberflächlich inspiziert, steht man schon wieder an der nächsten 2000 Jahre alten Säule …

Hinzu kam das ewige Warten auf den Bus – ehrlich gesagt ist das Funktionieren des Verkehrs in Rom ja sowieso ein Wunder, gerade Mittwochfrüh ging es abartig zu. So etwas wie Spurhalten gibt es nicht und alle Formen von Rollern und Motorrädern schlängeln sich durch, bis der Arzt kommt.

Humor, Unglimpflichkeiten und Urlaubsfreude

Aber die ewige Besichtigung war natürlich auch wundervoll. Und mit unseren beiden begleitenden Lehrkräften wurde es auch nie fade. Ohne Frau Ferber wären wir ziemlich verloren gewesen in der unendlichen Stadt und Herrn Müllers eingestreute Witzchen und Bemerkungen machten die Sache so richtig genießbar.

Aber so schön seine kleine Fantasiereise durch die Katakomben war, konnte uns das leider doch keinen Bus zur Via Appia herzaubern. Und so müssen wir wohl irgendwann einmal wiederkehren, um noch die Katakomben, die Gedenkstätte der Ardeatinischen Höhlen und die Via Appia zu besichtigen.

Dafür hatten wir am Montag aber eine wundervolle Zeit in Frascati – Ort der Sommerfrische für Kaiser wie Päpste. Zuerst mag dieser Ort ein wenig schäbig wirken, doch dann lauert hinter einer Ecke plötzlich eine prächtige Kirche, ein majestätischer Ausblick – vor allem vom Hotel auf dem Gipfel des Berges, wo manche sich hingewagt hatten – oder ein Denkmal von Garibaldi. Ganz nach Tradition bekamen wir hier nach Pater Emmanuels Empfehlung typisch italienisches Abendbrot und natürlich exzellenten Frascati-Wein. Wir kamen sogar noch in den Genuss eines Zauberers, der dort quasi nur für uns ein paar echt beeindruckende Tricks auspackte.

Der Ausflug nach Ostia Lido war ebenso ein Highlight. Trotz der ein wenig besorgniserregenden Wolkendecke und ein paar Tropfen war das Meer einfach wie eine Erlösung, ein Traum und viel zu schnell war unser Badestopp vorbei. An diesem letzten Abend war Nachtruhe sogar erst um 01.00 Uhr – was für Möglichkeiten sich da eröffneten!

Der letzte Tag

Schließlich war schon der letzte Tag angebrochen, bei dem wir noch einmal den typischsten, touristischsten Rundgang geboten bekamen, mit Pantheon, Fontana di Trevi und der Spanischen Treppe, aber auch der Piazza Montecitorio, dem Quirinal und der Piazza del Populo. Außerdem durfte natürlich ein Eis bei der weltberühmten Eisdiele Giolitti nicht fehlen.

An diesem wie eigentlich allen anderen Tagen entdeckte man übrigens an jeder Ecke irgendeine Inschrift von Pius VII. – dieser Papst war wirklich überall!

Abends ging es dann ganz schnell: zur nahegelegenen Bahnstation, von da zum Hauptbahnhof Roma Termini und dann mit dem Nightjet wieder zurück – diesmal fast noch angenehmer, da man in ein kälteres Klima fuhr und einem alles auch schon vertraut war. Schließlich von München nach Augsburg. Und zack, war alles vorbei!

Aber in Erinnerung bleibt so viel: natürlich die so bedeutungsschwangere Stadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten, die geselligen Abende voll italienischer Leichtigkeit – wir werden sie vermissen!

Ebenso das obligatorische Bad im Meer, der himmelschreiende italienische Verkehr und die italienische Sprache, die Herr Müller sehr gut und auch ein paar Schüler schon ansatzweise beherrschten. Auch allgemein das ganze Dolce-Vita-Feeling, das heiße und doch wunderbare Wetter, witzigste Situationen und unsere großartigen Lehrkräfte Frau Swenja Ferber und Herr Markus Müller – herzlichen Dank, dass Sie uns das möglich gemacht und uns fachkompetent und konvivial dabei begleitet und geleitet haben! Diese Fahrt ist wohl wahrhaft unvergesslich und definitiv eine der wichtigsten Dinge, die wir aus der Schullaufbahn mitnehmen werden!

Wer weiß, vielleicht gibt es in Rom ja einmal ein Klassentreffen … – Aber zuerst mit Vollgas zum Abi!