Handy und Schule: Die Atmosphäre macht’s
Am Freitag gab das Ministerium die 135 Schulen bekannt, die am Schulversuch zur „Privaten Nutzung von Mobiltelefonen und digitalen Speichermedien durch Schülerinnen und Schüler in der Schule“ in Bayern teilnehmen. Am Samstag berichtete die Augsburger Allgemeine und am Donnerstag darauf saß Schulleiter Bernhard Stegmann im BR-Studio beim Tagesgespräch unter dem Motto „Der ständige Begleiter: Sollen Smartphones in der Schule erlaubt sein?”
Offenkundig liegt das Thema in der Luft – und außerdem hatte St. Stephan bereits im vorangegangenen Schuljahr eine schulinterne Regelung mit räumlichen und altersspezifischen Ausnahmen auf den Weg gebracht. Bernhard Stegmann konnte darüber ebenso Auskunft geben wie über die Bedeutung des „Schutzraumes” Schule für Persönlichkeitsentwicklung und Lernen. Die Diskutanten in dem Telefontalk des BR brachten eine Fülle von Vergleichen aus anderen Ländern, stellten resigniert fest, dass da eine Jugend sich ihre eigenen Regeln macht, und plädierten für Augenmaß und Klarheit.
Der entscheidende Denkansatz in Stegmanns Ausführungen, die er mit Moderatorin Christine Krueger austauschte, war schlicht: Entscheidend ist die Atmosphäre eines Unterrichtes und einer Schule. Beim Mittagessen in der Mensa ist es angenehm, lebendige Gespräche mit Augenkontakt zu führen. In einer motivierend-arbeitsgesättigten Unterrichtsstunde sehnt sich keine Schüler nach einem WhatsApp-Kontakt …
Mediennutzung sinnvoll zu unterstützen ist also das eine, das andere ist eine Sensibilisierung für die gesundheitlichen, sozialen und rechtlichen Folgen der unreflektierten Anwendung. Es muss folglich – gerade im Heranwachsen – eine erzieherische Begleitung geben, die oft auch die Elternhäuser erreichen sollte. Dieser Aufgabe, da ist sich Stegmann mit einigen Diskutanten der BR-Sendung einig, muss die Schulen ganz besonders herausfordern und ihnen am Herzen liegen.
Wer die gesamten 55 Minuten hören möchte: Auf der BR-alpha-Mediathek ist dies möglich.