„Hass – Hauptsache radikal” … wie krass
Melanie, Martin und Mo, das sind die drei Charaktere, die den Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe am vergangenen Freitag, den 12. November 2021, auf der Bühne gegenüberstanden. Das Junge Theater Augsburg spielte sein preisgekröntes Präventionsstück Hass – Hauptsache radikal in der Oberen Turnhalle.
Die drei Protagonisten erleben alle Ausgrenzung, Mobbing und Hass. Melanies Leben gerät auf Grund eines unüberlegten Fotos aus den Fugen, Mo wird als Junge mit Migrationshintergrund in der Gesellschaft nicht anerkannt und Martin erleidet Ausgrenzung in der realen und findet Trost in der virtuellen Welt. Alle drei Jugendlichen erleben Hass und sie sind diesem schonungslos ausgesetzt. Jeder von ihnen geht damit anders um: Mo findet einen Weg stark zu bleiben. Melanie aber richtet den Hass, der auf sie einprasselt, gegen sich selbst. Martin dagegen beginnt selbst zu hassen.
Handeln hat Konsequenzen und Hass zerstört. Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich ergriffen von den Themen und der Wucht, mit der sie ihnen vor Augen geführt wurde.
Um die Schülerinnen und Schüler nach dem intensiven Stück nicht mit ihren Gedanken und Emotionen allein zu lassen, arbeiteten im Anschluss Theaterpädagoginnen und ‑pädagogen die Leerstellen des Stücks im Klassenverband auf und leiteten einen Reflexionsprozess ein: Denn was ich tue oder wie ich mit anderen umgehe – real oder virtuell –, hat Folgen. Spannend war hier auch der Baustein, die Heranwachsenden selber „Ethische Gebote” für das Verhalten im Internet entwickeln zu lassen. Stark sein! Kein Opfer zu werden und andere auch durch mein Verhalten zu schützen, ist eben mehr als nur kein Täter zu werden.