Highlights aus der Kunst 2025/4: Trickfilme

  • Broken Manekin” – einer der Trickfilme aus der Trickfilm-AG – bringt eine Gliederpuppe und eine Menschenhand ins Bild …
  • … und zeigt ihren Weg hinaus in die Welt (und den Wald) …
  • … und ihr Hineingeraten in Konflikte und bedrängende Auseinandersetzungen.

Im Wahlunterricht Trickfilm steht die Stop-Motion-Technik im Fokus. Ihre meist unbekannten unterschiedlichsten Facetten werden besprochen, wodurch den Schülerinnen und Schülern breite Umsetzungsmöglichkeiten in verschiedenen Stop-Motion-Techniken eröffnet werden. Aus einem großen Materialfundus können dann eigenständige, freie Filmchen erarbeitet werden. Als ausgewählte Highlights der Kunst“ werden hier einige von Schülern erarbeitete Filmbeispiele aus den letzten beiden Schuljahren vorgestellt.

Broken Manekin (Trickfilm von Maria Pustowoj)

In diesem stillen und intensiven Film geht es um das zwischenmenschliche Miteinander, um Ausbeutung und Missachtung und das Überwinden schlechter Gefühle. Eine Holzgliederpuppe wird als Bühnenakteur zum Leben erweckt, der stets die gleiche Show abliefern muss, ohne jegliche Würdigung oder Wertschätzung – letztendlich wird die Figur gar weggeschmissen. Aus dieser Demütigung heraus erwächst dem Hauptakteur ein neues Selbstbewusstsein, wodurch er auf eigenen Beinen die Welt erkundet und am Ende gar einen neuen Freund findet. Dramaturgisch gut durchdacht und ästhetisch anspruchsvoll gestaltet, regt dieser Film zum Nachdenken an.

Triadisches Gwirr (Trickfilm von Moritz Linsel)

Angelehnt an das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer wurde hier im klassischen Stil der Cut-Out-Animation“ oder auch Paper-Cut-Animation“ eine Zirkusshow in drei Akten konzipiert. Herausragend ist hier, dass die gesamte Animation rein in zweidimensionaler Fläche erarbeitet wurde und keine zusätzlichen nachträglichen Überarbeitungen stattgefunden haben.

Metamorphose (Trickfilm von Leonard Leppek und Leo Wohlmuth)

Der Werkstoff Knete ist wohl das bekannteste Stop-Motion-Medium, da es sich leicht verformen lässt und dennoch in sich stabil ist. Dadurch kann ohne große Mühe eine fotografische Reihe, die eine Bewegung Schritt für Schritt festhält, entstehen. In Metamorphose“ ist nicht nur die Materialverwendung gelungen, sondern auch der humoristische Gehalt der inhaltlichen Umsetzung. Gut erkennbar werden hier auch die unendlichen Möglichkeiten der Materialverwendung in der Stop-Motion-Technik: so kann auch ein Radiergummi aus dem Schlampermäppchen spontan zum lebendigen“ Hauptakteur werden.

Kohle (ein Trickfilm von Leo Wohlmuth)

Angelehnt an den südafrikanischen Film- und Installationskünstler Künstler William Kentridge ist dieses bewegte Filmchen einer durch die Luft flatternden Zeitung entstanden. Das Medium Kohle bietet hierbei hervorragende Möglichkeiten, die Wirkung einer Bewegung durch die ausradierten und dennoch noch leicht sichtbaren Spuren der Kohle zu verstärken.

Kurzer Prozess (Trickfilm von Moritz Linsel)

In diesem Film steht der experimentelle Charakter im Vordergrund. Die Kombination aus Brick-Animation (Lego) und Knete sowie die unterschiedlichen, mit Greenscreen umgesetzten Szenerien generieren einen abwechslungsreichen, unterhaltsamen Film.