Hochdosiert projektorientiert
Projekttage: Workshops für jeden Geschmack
72 Stunden Projektorientierung: Die Projekttage brachten eine Fülle an Aktivitäten, Themen und Ergebnissen. Ein kleiner Einblick muss genügen, um die Vielfalt ein bisschen einzufangen:
Für drei Tage, während die Orchester auf Probentagen weilen, verwandelt sich das Schulhaus in eine große Workshop-Meile. Da wird in Projektworkshops gekocht (Pasta, Smoothies, Schokolade) und gestaltet (Ölmalerei, Taschendekor, Comicerstellung, Sprechzimmer-Wanddesign), da wird gesportelt (Golf, HipHop, Krafttraining, Frisbee, Fußball, Mountainbike, Sport-Exerzitien) und tatkräftig sozial geholfen (Ki.E.S.-Projekt in Oberhausen, „Glücklichmacher“), geforscht (Jugendstrafrecht, Geogames, Dinosaurier, Kaltwasserraketen, Robotik), gepflegt (Programmieren, Lernmittelbücherei) und in Gruppen musiziert (Gitarren, Jazz). – Den besten Eindruck bringt die kleine Bildauswahl in unseren Fotostrecken.
Jahrgangsthemen der Unterstufe: Gemeinschaft – Natur – Kultur
Die Jahrgangsstufen 5 bis 7 widmen sich im Gesamtjahrgang einem großen Thema. Die Fünftklässler schlüpften in die Rolle der Jakobspilger und waren „Gemeinsam auf dem Weg“. Das „Wasser“ in vielerlei Hinsicht – physikalisch, chemisch, kulturgeschichtlich – erforschten die sechsten Klassen. Und im Kulturprojekt „Schrift prägt Jahrtausende“ begegnen die Siebtklässler der immensen Fülle an Schriftgeschichten und Schriftkultur.
Spannung und jugendliche Frische – Die Serenade als Abschluss
Den Abschluss der Projekttage bildet stets die Serenade am Mittwochabend im Kleinen Goldenen Saal mit einem Einblick in die Projektergebnisse der Klang-Ensembles. Darüber berichtet Dr. Cordula Safferling:
Wenn der Begriff Serenade von italienisch sereno (= heiter) abgeleitet ist, so trifft dies auf etliche Stücke der diesjährigen Serenade im Kleinen Goldenen Saal zu. Eher heiter oder von unterhaltsamem Charakter waren die mit viel Verve vorgebrachten zwei Stücke der Sinfonietta, des Nachwuchsorchesters, unter der Leitung von Stefan Kellermann: Die bekannte Farandole aus Bizets L’Arlésienne-Suite Nr. 2 rief dabei fast ebenos große Begeisterung beim Publikum hervor wie die bei den Jugendlichen sehr beliebte Filmmusik zu „Pirates oft he Caribbean“ von Klaus Badelt. Es folgten der Auftritt des Symphonieorchesters, das zunächst einen Satz (Allegro) aus dem Waldhornkonzert von Richard Strauss spielte. Das Stück lebte von der Solistin Donata Ott, die durch ihren klaren und warmen Ton bestach. Trotz der ernsten Thematik – der Totentanz – hat doch auch die Symphonische Dichtung „Danse Macabre“ von Camille Saint-Saens spannungsreichen, unterhaltenden Charakter. Schließlich steht hier der Tanz der Toten nach Mitternacht im Mittelpunkt, deren Gerippe man klappern hören kann. Der Hahnenschrei beendet die nachgerade ekstatische Situation, das Geigensolo beschließt ihre Cantilenen und die Grabesruhe kehrt zurück. Nach kurzen erklärenden Worten zu diesem Stück durch Mitglieder des Orchesters war es gerade die jugendliche Frische, die am Vortrag der Komposition faszinierte. Hinreißend Amelie Wallner, die den Sensenmann mit der Geige mimte und durch Tonschönheit zu bezaubern wusste.
Nach der Pause wartete das Orchester mit der Symphonie Nr. 8 von Franz Schubert auf, genannt „die Unvollendete“. Hier verstanden es die Schülerinnen und Schüler auf eindrucksvolle Weise unter der souveränen Leitung von Dr. Ulrich Graba die Spannung zu halten und auch die leisen Töne herauszuarbeiten. Die Zugabe führte zum heiteren Charakter des Beginns zurück: Die „Forrest Gump Suite“ aus dem Film „Forrest Gump“ von Alan Silvestri. Auch diese vielumjubelt von dem sehr zahlreich erschienenen Publikum. Ein schöner Abschluss eines musikalisch vielseitigen Schuljahres und einer gelungenen Probenwoche.