Hoffnung schenken – für Mädchen auf den Philippinen

  • Besuch von den Philippinen in St. Stephan: Schwester Ailyn Binco vom Orden der Good Shepherd Sisters” berichtete eindringlich von ihrer Arbeit für Mädchen mit Gewalterfahrungen, denen sie ein Schutzhaus” in der Nähe von Manila bietet.
  • Im Bukid Kabataan Center” finden Mädchen Schutz und können wieder Vertrauen, Lebensmut und eine Zukunftsperspektive finden.
  • Mit dabei war ein Team vom Fernsehsender katholisch1​.tv, das die gesamte Veranstaltung filmisch begleitete …
  • … und auch Stimmen aus dem Kreis der Jugendlichen suchte. Hier wird Isabella befragt, die sehr offen ihre Eindrücke über das Mädchen-Schutzhaus von Schwester Ailyn auf den Philippinen reflektiert.
  • Schwester Ailyn ist in der Diözese Augsburg zu Gast, um an vielen Orten von der hoffnungsvollen Arbeit zu berichten, die ihr Orden auf den Philippinen leistet.

Am Donnerstag, dem 9.Oktober 2025, hatten wir – zwei Deutschkurse der Oberstufe Q12 – die besondere Gelegenheit, Schwester Ailyn Binco aus den Philippinen bei uns begrüßen zu dürfen. Am Nachmittag durften auch noch die katholischen Schülerinnen und Schüler der Klassen 11bc in den Genuss ihres Besuchs kommen. Die zweistündige Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Diözese Augsburg und dem internationalen Hilfswerk Missio statt.

Schwester Ailyn gehört dem Orden der Good Shepherd Sisters an und arbeitet in einem Hilfsprojekt in der Nähe von Manila. Dort leitet sie das Bukid Kabataan Center, ein sogenanntes Schutzhaus für rund fünfzig Mädchen im Alter zwischen sieben und fünfzehn Jahren. Viele dieser Kinder haben traumatische Erlebnisse hinter sich – sie wurden vernachlässigt, misshandelt oder Opfer sexueller Gewalt. Im Shelter finden sie zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Sicherheit, Geborgenheit und die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Gemeinsam mit anderen Schwestern und Sozialarbeiterinnen begleitet Schwester Ailyn die Kinder auf ihrem Weg der Heilung und hilft ihnen, Vertrauen und Hoffnung zurückzugewinnen.

Während ihres Vortrags zeigte sie uns eine PowerPoint-Präsentation, die durch mehrere Filme ergänzt wurde. Diese Aufnahmen gewährten uns bewegende Einblicke in das Leben der Kinder im Shelter: Szenen aus dem Unterricht, vom Spielen im Garten, von gemeinsamen Gebeten oder kleinen Festen. Besonders berührend war es, die Gesichter der Mädchen zu sehen – ihre anfangs schüchternen Blicke, ihr zaghaftes Lächeln und die sichtbare Freude, wenn sie miteinander lachen oder tanzen. Diese Bilder machten uns allen deutlich, dass hinter den Geschichten echte Menschen stehen, mit echten Gefühlen und Hoffnungen. Viele von uns waren sichtlich betroffen. Man konnte spüren, dass die Eindrücke jeden auf eigene Weise berührten.

Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit, Schwester Ailyn Fragen zu stellen – zu ihrem Alltag, zu den Herausforderungen ihrer Arbeit und auch dazu, wie wir selbst helfen können, auch ohne vor Ort zu sein. Trotz sprachlicher Barriere beantwortete sie alles sehr offen und zeigte großes Interesse. Besonders eindrücklich war, wie sie trotz all der schweren Schicksale, mit denen sie täglich konfrontiert ist, Hoffnung ausstrahlt. Ihr Glaube und ihre Zuversicht gaben dem Gespräch eine ganz besondere Tiefe. Begleitet wurde der Besuch von einem Kamerateam von katholisch1​.tv, das den Vortrag dokumentierte und anschließend drei unserer Mitschülerinnen und Mitschüler interviewte, um ihre Eindrücke festzuhalten.

Viele von uns nahmen aus dieser Begegnung wertvolle Erkenntnisse mit. Der Vortrag hat uns vor Augen geführt, unter welchen schwierigen Bedingungen Kinder in anderen Teilen der Welt aufwachsen und wie wichtig Schutz, Bildung und Zuwendung für ihre Entwicklung sind. Er machte uns bewusst, dass vieles, was wir hierzulande als selbstverständlich ansehen, in anderen Ländern keine Selbstverständlichkeit ist. Diese Erkenntnis führte bei vielen zu einem stärkeren Bewusstsein für globale Zusammenhänge und für die eigene Verantwortung innerhalb einer Weltgemeinschaft.

Insgesamt hinterließ der Besuch von Schwester Ailyn einen bleibenden Eindruck. Er zeigte, wie wichtig es ist, über den eigenen Alltag hinauszublicken und gesellschaftliche sowie humanitäre Themen ernst zu nehmen. Viele von uns gingen mit dem Wunsch aus der Veranstaltung, achtsamer mit ihrem Umfeld umzugehen und offener für die Lebensrealitäten anderer Menschen zu sein. Diese Begegnung mit unserem Gast aus den Philippinen hat uns nicht nur informiert, sondern auch zum Nachdenken angeregt – über Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und die Bedeutung von Engagement.

  • Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen” heißt das aktuelle Motto, unter das das internationale Hilfswerk missio den diesjährigen Weltmissionssonntag gestellt hat.