• Autor Nikolaus Nützel hat schon eine ganze Reihe von Sachbüchern zum Thema ​„Sprache” verfasst: Sein Vorgehen war es freilich …
• … mit den Fünftklässlern angeregt, lebendig und geistreich ins Gespräch zu gehen: Die Reaktionen der jungen Philologen waren überwältigend intensiv!
• Ein Sprachenzauber der besonderen Art: Aus vier Wörtern macht Nikolaus Nützel im Deutschen insgesamt acht Sätze.

Nikolaus Nützel, Journalist und preisgekrönter Autor von zahlreichen Jugendsachbüchern, zeigte den aufgeregten und interessierten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 5 auf einfühlsame und kluge Weise, welche Kraft der Sprache innewohnt. Dabei las er nicht aus einem seiner Bücher vor, nein er unterhielt sich mit den Schülerinnen und Schülern, band sie aktiv in den Sprech- und damit in einen nachhaltigen Denkprozess ein.

Was ist ein Buch? Was ist ein Text?

So drehte sich das Gespräch um die unterschiedlichsten Fragen. Ist beispielsweise der Name Nikolaus Nützel ein Text? Handelt es sich bei dem, was zwischen zwei Buchdeckeln steht, um Informationen. Trifft das auch für Gedichtbücher zu? Und wie verhält es sich letztlich mit E‑Books? Sprachwissenschaftliche Annäherungen auf kindgerechte Weise, die den Kindern unglaublich viel Spaß machten.

Zauberei mit Worten

Mit Hilfe eines kleinen Experiments illustrierte Nützel nunmehr, wie eng das Sprechen, Schreiben und Lesen miteinander verzahnt sind. Jemand, der nicht lesen kann, kann nur erzählte Informationen auch nur mündlich weitergeben. Mit unseren erlernten Kulturtechniken Lesen und Schreiben hingegen können wir sogar mit längst Verstorbenen kommunizieren. So lesen wir Texte von Cicero, immerhin ist dieser schon über 2000 Jahre tot.

Zaubersprüche

In diesem Zusammenhang durften auch Zaubersprüche wie ABRAKADABRA oder das magische Quadrat nicht fehlen. Während ABRAKADABRA ein Zauberwort zur Heilung sei, das auf einen Papyrus in der Zeile darunter um einen Buchstaben gekürzt geschrieben werden müsse, bis schließlich nur ein A übrigbleibe – dieses Blatt solle um den Hals eines Fieberkranken gelegt werden, wodurch dessen Leiden verschwinden würden –, habe das Quadrat

etwas Magisches, weil es von oben nach unten und von rechts nach links und jeweils umgekehrt gelesen werden könne. Die Bedeutung erweist sich als zweitrangig, denn sie ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Vier Wörter – acht Sätze

Wie variantenreich das Deutsche ist, wurde offenbar, als der Satz DAS KANN ICH AUCH immer wieder umgestellt wurde, wodurch sich auch ein unterschiedlicher Sinn ergab. Im Deutschen spielt also die Wortstellung eine Rolle, während diese im Lateinischen etwa nicht unbedingt von solch tragender Bedeutung ist. Abschließend durften alle 60 Schülerinnen und Schüler eine eigene Sprache generieren, indem sie ein ausgedachtes Wort aufschrieben, das jeweils ein bestimmtes vorgegebenes Wort ersetzte. Es entstanden herrliche Wortschöpfungen.

In vergnüglichen 90 Minuten näherten sich unsere Schülerinnen und Schüler dem Phänomen Sprache auf besondere Weise an. Vielen Dank an Nikolaus Nützel!

• Das Buch ​„Sprachzauber” nahmen sich zahlreiche frisch gebackene Nützel-Fans mit und holten sich ein Autogramm beim ​„Zauberer” dieses Vormittages.