Ins Herz gewachsen – Zum Abschied von Albert Regenfelder
Ein Pädagoge und Kavalier der alten Schule, Oberstudienrat Albert Regenfelder, ist zum 1. Dezember 2021 in den Ruhestand getreten. Bei einer kleinen Feier in der Kleinen Aula nahm das Kollegium Abschied von dem erfahrenen Kollegen mit der Fächerverbindung Griechisch, Latein und Geschichte.
Seit über 50 Jahren ist er St. Stephan verbunden, denn 1969 kam er als Zehnjähriger an die Schule, die er 1978 mit dem Abitur abschloss. Nach Studium in München und beruflichen Stationen in München und Gräfelfing unterrichtete er seit 1993 am Gymnasium bei St. Stephan. Sein Leib- und Magenfach Griechisch führte ihn bald zur Übernahme von Leistungskursen in Griechisch, die er mit seinem immensen Wissen, seinem untrüglichen Gedächtnis und seiner Fähigkeit, Heranwachsende positiv zu beeindrucken, erfolgreich leitete und stets mit einer Studienfahrt nach Hellas krönte, von der seine Schülerinnen und Schüler bis heute schwärmend berichten.
Schulleiter Alexander Wolf blickte in einer einfühlsamen Rede auf diese Stationen zurück und zeigte, wie die Rolle Albert Regenfelders als „homo vere Graecus” ihn in die Kommission für den „Landeswettbewerb Alte Sprachen” und als Zweitprüfer in der Akademischen Sprachprüfung im Fach Griechisch an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Augsburg brachten. Er schloss mit dem Wunsch für einen glücklichen Ruhestand bei langanhaltender Gesundheit und dem Dank der Schulgemeinschaft.
Markus Müller, Fachbetreuer Latein und Griechischkollege, sprach den Dank der Fachschaften aus: In launigen Rückblicken erzählte er, wie es zum „Du” mit dem erfahrenen und hochetablierten Kollegen gekommen war und wie viel im Schulalltag und auf Fahrten von Albert Regenfelder zu lernen war. Für den Personalrat sprach Jutta Kazianka den Dank des Gesamtkollegiums aus für fast drei Jahrzehnte gute Zusammenarbeit. Schließlich ergriff Pfarrer Bernhard Sokol das Wort, der seit vielen Jahren im Lehrerzimmer am Tisch mit Albert Regenfelder saß und von vielschichtigen historischen, kulturgeschichtlichen, religiösen und philosophischen Gesprächen berichten konnte, die er mit dem belesenen und hellwachen Kollegen erlebt hatte.
Zuletzt ergriff Albert Regenfelder selbst das Wort und stellte eine Reihe von Bezügen zu St. Stephan her, die in den tief empfundenen Gedanken mündeten, St. Stephan sei ihm nicht ans Herz, sondern „ins Herz gewachsen”. Im Blick voraus gab er Einblicke in seine Pläne für die nächste Zeit und bedankte sich bewegt und bewegend für die herzliche Verabschiedung, die von den Musikkollegen Ulrich Graba und Bastian Walcher musikalisch umrahmt worden war.
Mit einem kleinen Umtrunk klang die Feier aus, nicht ohne das Versprechen, dass man sich zu passenderen, coronafreieren Gelegenheiten gewiss bald wieder sehen werde.