Klänge zum Abschied
Der sommerliche Abend des Abiturientenkonzerts im luftig gefüllten Kleinen Goldenen Saal wurde von Schulleiter Alexander Wolf eröffnet mit einem dankbaren Blick auf das Wiedererstehen des gemeinsamen konzertanten Musizierens. Und er wünschte „Antonia, Patrick, Elisabeth, David und Theresa” gutes Gelingen.
Antonia Preising eröffnete den Reigen der Solo-Sätze mit dem einsätzigen Violinkonzert C‑Dur von Dmitri Kabalewski (1904−1987), das sie mit ruhiger Hand und zugleich merklicher Entfaltung darbot. Mit dem Andante aus Joseph Haydns (1732−1809) Trompetenkonzert Es-Dur schloss sich Patrick Bretthauer an, das er mit klarem Ton und feiner Dynamik zu Gehör brachte.
Ludwig van Beethovens (1770−1827) Klavierkonzert c‑Moll bot Elisabeth Schönau mit dem Allegro in perlender Lebendigkeit. David Schwarz spielte zwei Sätze aus Max Bruchs (1838−1920) Violinkonzert g‑Moll, die Introduktion und das Adagio. Den zugreifenden Ton und die kantigen Doppelgriff-Passagen meisterte er überzeugend. Den Teil der Soli beschloss Sopranistin Theresa von Mirbach mit dem „Ah! Je veux vivre” aus „Romeo et Juliette” von Charles Gounod (1818−1893) und bot lebendig die drängend-hochemotionale und gesanglich herausfordernde Arie.
Durch das Programm führten Julius Schmölzer und Valentin Liscka und gaben kleine Hinweie zu den jeweiligen Stücken und den jungen Interpreten und ihren künftigen Plänen für die Zeit nach dem Abitur. Nach einem herzlichen Dankeschön an Orchesterleiter Ulrich Graba und das gesamte Orchester, das die fünf Solo-Partien gekonnt begleitet hatte, reihten sich alle in das Große Orchester ein und kamen zum finalen Gipfel des Abends: Noch einmal – nach dem „Klasse Klassik”-Konzert Ende März in der Münchner Isarphilharmonie – erklang aus Antonín Dvořáks (1841−1904) „Symphonie aus der Neuen Welt” der Schlusssatz Allegro con fuoco.
Vor einem Jahr hatte im Kleinen Goldenen Saal die Arbeit an dieser Symphonie begonnen und war im Juli 2021 – wie ein Lebenszeichen aus geschlossenen Konzertsälen – per Livestream übertragen worden. Die beeindruckende Reifung und Durchformung, die die Symphonie in der gemeinsamen Arbeit mit dem Münchner Rundfunkorchester im zurückliegenden Jahr genommen hatte, gab dem Abend eine berührende Abrundung, die das dankbare Publikum mit lange anhaltendem Applaus für alle Beteiligten belohnte.