Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern

  • Bildquelle: Dieter Schütz, pixelio

Das Gymnasium bei St. Stephan ist Mitglied in der Landes-Eltern-Vereinigung der Bayerischen Gymnasien. Der Beitritt erfolgte 2016 auf einstimmigen Beschluss des Elternbeirats. Jährlich zahlen deshalb die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler 1,– € Mitgliedsbeitrag an die LEV. Aber wofür eigentlich? Dies ist eine berechtigte und gute Frage, die sich am besten beantworten lässt, wenn ihr eine zweite Frage zur Seite gestellt ist: Wofür brauchen wir eigentlich eine Elternvertretung in der Schule? Eltern verfügen über ein gesetzlich gesichertes Recht, an der Schule mitzuwirken. Sie haben Entscheidungsbefugnisse, z.B. über Unterrichtsmaterial, Konzepte der Klassenfahrten, Strategien der Schulentwicklung, Veränderungen des Fächerkanons oder die Hausordnung. Die Elternbeiräte befassen sich mit der Gestaltung der Schule ihrer Kinder, ganz konkret und sehr wirkungsvoll.

Worum geht es?

Allerdings stehen die Schulen nicht isoliert, sondern sie gehören zum landesweiten Bildungssystem. Ein großer Teil der Vorgaben, die für den Betrieb, die Unterrichtsinhalte, die Ausstattung und das Ziel gymnasialer Bildung gelten, entsteht nicht in der einzelnen Schule, sondern wird in den vorgesetzten Behörden – vor allem im Kultusministerium – formuliert. Diese Richtlinien sind nicht abstrakt, sondern sie greifen intensiv in den Schulalltag ein. Wenn die Personaldecke in einem Gymnasium so dünn ist, dass es den Stundenplanern nicht gelingt, Unterrichtsausfälle aufgrund von Erkrankungen zu verhindern, dann liegt das an der knappen Planung des Ministeriums. Wenn die Laufzeit des Gymnasiums überstürzt und weitgehend ohne Konzept um ein Jahr gekürzt wird, steht dahinter eine Entscheidung der Staatsregierung. Wenn eine zeitgemäße Strategie zur Digitalisierung des Unterrichts fehlt, obwohl sich mithilfe neuer Medien viele kreative Unterrichtsformen realisieren ließen und E‑Books die Schulranzen der Kinder leichter machen würden, dann liegt das an der mangelnden Sensibilität der Landespolitiker für dieses Thema.

Bayerische Elternbeiräte haben vor vielen Jahren verstanden, dass es nicht ausreicht, lediglich innerhalbder einzelnen Schule zu wirken. Um die gymnasiale Bildung nachhaltig zu beeinflussen, müssen Eltern auf Augenhöhe mit den Entscheidungsträgern diskutieren können. Deshalb gründeten die Elternbeiräte eine Landesvertretung. Sie schlossen sich zur Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern (LEV) zusammen. Damit hatten die Elternbeiräte ein wirkungsvolles Instrument geschaffen, unmittelbar in die Entscheidungen der Schulpolitik in Bayern einzugreifen. Mehr noch – sie stellten sich damit auf eine Ebene mit den anderen Bildungsverbänden. Die Lehrer sind unter anderem im Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband, im Bayerischen Philologenverband oder in der Bayerischen Direktorenvereinigung organisiert. Mithilfe dieser Verbände Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V. nehmen sie großen Einfluss auf die Bildungspolitik. In der LEV realisieren Elternbeiräte ihren Einfluss auf die Entwicklung der Schulpolitik in derselben Weise.

Wer vertritt welche Interessen?

Die Berufsverbände sind finanziell so gut ausgestattet, dass sie sich ganz überwiegend hauptamtliche Vertreterinnen und Vertreter leisten. Die Elternbeiräte könnten eine ähnliche Organisation nicht stemmen. Deshalb haben sie ihre Landesvertretung auf ehrenamtliche Arbeit gegründet. Elternbeiräte der Mitgliedschulen lassen sich in die verschiedenen Gremien wählen. Diese Gremien sind in Ebenen gegliedert und haben den Sinn, Anregungen aus den Schulen zu sammeln, zusammenzufassen und dann möglichst nachhaltig in die Diskussion mit den Entscheidungsträgern zu bringen. Die Elternbeiräte tun das, weil sie wissen, dass nur eine aktive Eltern-Beteiligung an den Entscheidungsprozessen die Balance in der Schule aufrechterhält. Gäbe es die Landesvertretung der Gymnasialeltern nicht, würde Schule aus dem Gleichgewicht geraten, weil dann nur mehr Lehrerverbände und die Landesschülervertretung als Impulsgeber für die Bildungspolitiker wirken würden. Eine gesunde Schule aber bildet ein Dreieck aus Schülern, Lehrern und Eltern, die aus verschiedenen Blickrichtungen und mit einem gemeinsamen Interesse an der zielgerichteten Entwicklung des bayerischen Gymnasiums arbeiten. Dazu tragen die Elternbeiräte einen wesentlichen Teil bei; individuell in jeder Schule und landesweit, indem sie sich als Verband deutlich zu Wort melden.

Wofür brauchen wir die LEV?

Weil wir als Eltern und Elternvertreter nicht nur über die Schulpolitik schimpfen wollen, weil wir den Entscheidungen nicht ausgeliefert sein wollen, sondern konstruktiv mitarbeiten wollen – und weil wir als Eltern eigene Auffassungen vertreten – oft auch sehr unterschiedliche – die ein Gewinn für unsere Gymnasien sein können, wenn wir sie ganz oben in der Hierarchie des Schulsystems zur Sprache bringen.

Wer ist die LEV eigentlich?

Die LEV ist kein abgehobener Verband von berufsmäßigen Lobbyisten, sondern sie besteht aus Elternbeirätinnen und Elternbeiräten, die sich jenseits ihrer Heimatschulen für die bestmögliche Entwicklung des Bildungssystems einsetzen. Das gelingt nicht immer schnell und nicht immer im wünschenswerten Umfang. Bildungspolitik ist ein dickes, hartes Brett, das sich nur langsam bohren lässt. Trotzdem verzeichnen die Elternbeirätinnen und Elternbeiräte immer wieder Erfolge. Die Erfolge wären größer, wenn sich noch mehr Elternbeiräte entschließen würden, an dieser wichtigen Arbeit teilzunehmen. Die LEV – das sind alle Eltern an den bayerischen Gymnasien – und sie alle können zum Gelingen der landesweiten Elternarbeit beitragen.

Was erreichen die Elternbeiräte in der LEV für alle Elternbeiräte an bayerischen Gymnasien?

  • Nach einem überdeutlichen Votum bayerischer Elternvertreter haben die Elternbeiräte in der LEV den Kultusminister davon überzeugt, das neue G 9 rasch einzuführen – mit langen Gesprächen und sachlichen Argumenten aus der Sicht der Eltern.
  • In der Arbeitsgruppe des Ministeriums, in der die Stundentafel für das neue G 9 ausgearbeitet worden ist, haben die Elternbeiräte der LEV darauf hingewirkt, dass die Intensivierungsstunden weitgehend erhalten geblieben sind. Dies entspricht dem Wunsch der Eltern.
  • Während der Verbandsanhörung vor der Novelle der Schulordnung für die Gymnasien in Bayern (GSO) und des Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) haben die Elternbeiräte der LEV darauf geachtet, dass die Mitbestimmungsrechte der Elternvertreter nicht beschnitten wurden.
  • In den Jahrzehnten gemeinsamer Arbeit haben die Elternbeiräte der LEV einen großen Wissensfundus zu allen Themen der Elternarbeit an Gymnasien zusammengetragen, den sie den Elternbeiräten der Mitgliedsgymnasien zur Verfügung stellen.
  • Die Elternbeiräte der LEV vernetzen die Gymnasien untereinander und sorgen auf diese Weise für einen regen Erfahrungsaustausch.
  • Die Elternbeiräte der LEV unterhalten ständigen Kontakt zu Vertretern des Kultusministeriums sowie den anderen Verbänden innerhalb des Bildungssystems und nehmen damit langfristigen Einfluss auf Entscheidungen.
  • Die Elternbeiräte der LEV leisten Pressearbeit in erheblichem Umfang und sorgen auf diese Weise dafür, dass die Anliegen der Eltern öffentliche Resonanz finden.
  • Die Elternbeiräte der LEV nehmen Anregungen und Wünsche der Elternbeiräte in ihr ausgearbeitetes Antragssystem auf und verleihen ihnen Gewicht gegenüber den Entscheidungsträgern.
  • Die Elternbeiräte der LEV schulen neue Elternbeiräte und vermitteln ihnen die Kenntnisse, auf deren Basis sie konstruktiv in der Schulgemeinschaft mitarbeiten können.
  • Die Elternbeiräte der LEV erläutern in regelmäßigen Veröffentlichungen neue Richtlinien für bayerische Gymnasien und machen mit einer fachlichen Einordnung die unübersichtlichen Verordnungen transparent.

Wie beteiligen sich Elternbeiräte an ihrer landesweiten Vertretung?

Die beste Unterstützung ist die aktive Mitarbeit. Der Elternbeirat jeder Mitgliedsschule entsendet Delegierte in die Gremien, z.B. die Arbeitsgemeinschaften (ARGEN) und den Landesausschuss. Dort diskutieren sie die Anliegen der Eltern und formulieren Entschlüsse, die dann (zumeist vom Vorstand der LEV) mit den entsprechenden Gesprächspartnern verhandelt werden. Weil aber auch ehrenamtliche Arbeit organisiert werden muss und die LEV ohne eine Geschäftsstelle nicht handlungsfähig wäre, beteiligen sich die Elternbeiräte der Mitgliedsschulen auch finanziell an ihrer Landesvertretung. Der Beitrag beläuft sich auf 60 Cent pro Schülerin und Schüler pro Jahr. Das ist ein kleines Geld für eine große Wirkung.

Quelle: Landes-Elternvereinigung-Vereinigung der Gymnasien in Bayern

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