Landfrauenküche meets Förderverein
2009 hat Katharina-Luise in St. Stephan Abitur gemacht. 15 Jahre später hat sie ein Archäologie-Studium durchlaufen, eine Promotion über die „Discordia civium” veröffentlicht, auf Ausgrabungen und in Forschungseinrichtungen gearbeitet und ihre Ausbildung als nebenamtliche Kirchenmusikerin durchlaufen. Mit ihrem Mann Manuel, der mittlerweile Arzt in einem Praxis-Team ist, hat sie aber einen mutigen, klugen und eindrucksvollen Schritt gewagt: Die Wiederbelebung der Hofstelle im Stadtteil Bergheim.
In der „Alten Schäferei” gibt es Direktvermarktung vom Bio-Landhof Förg, wo neben Kartoffeln und Zwiebeln vor allem alte Getreidesorten wie Dinkel und Emmer angebaut werden, mit einer kleinen Kuhherde in Mutterkuhhaltung Landschaftspflege betrieben wird und Zweinutzungshühner, darunter auch die alte, wertvolle Rasse des „Augsburger Huhnes”, für Eier wie für Suppenhuhn- und Brathuhn-Nutzung gehalten werden. Im Ehrenamt setzt sich Katharina-Luise Förg bis heute für ihre ehemalige Schule St. Stephan ein und engagiert sich im „Verein der Freunde und Förderer” im Amt der Kassiererin.
Und just in dieser Phase, vier Jahre nach der Wiederbelebung des Bauernhofes, wird der Bayerische Rundfunk auf Katharina-Luise Förg aufmerksam und bringt sie als Vertreterin für den Bezirk Schwaben in die 16. Staffel der erfolgreichen Serie „Landfrauenküche”: „Sieben Frauen, sieben Bezirke, sieben Höfe, sieben Menüs” lautet das Motto des BR zu diesem Format, das seit Ende September montags ausgestrahlt wird.
Am Montag, den 28. Oktober 2024 wird in Folge 5 der Förg-Hof in Bergheim ins Rampenlicht treten. Und wer die „Landfrauenküche” für eine Kochsendung mit Regionalkolorit hält, wird eines Besseren belehrt werden. Zwar kocht Katharina-Luise zusammen mit ihrer Stephaner-Schulfreundin Anne-Sophie (ebenfalls Abitur 2009) für die anderen sechs jungen Landfrauen aus Altbayern und Franken, vor allem aber ist der 45-minütige Film ein eindrucksvolles Porträt für moderne, mutige und überraschend vielseitige Landwirtschaft von heute: Wiederbelebung dörflicher Kultur, Rückbesinnung auf alte Rassen und Sorten bei Zucht und Anbau, Erhaltung historischer Landmaschinen, Genuss als enge Vernetzung von Lebensmittelproduktion und Küchenkultur von regional bis international …
St. Stephan als Schule wie als Gemeinschaft Ehemaliger, die in lebendiger Verbundenheit miteinander stehen, kann sich über diesen Film ausdrücklich freuen: Katharina-Luise und Manuel zu begegnen, über die Schulter und in den Kochtopf schauen zu dürfen, macht große Freude und viel Mut. Am Montag, den 28. Oktober 2024 ist um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen sowie schon jetzt in der ARD-Mediathek Gelegenheit zu diesem Crossover von Stadt und Land, Küche und Acker, Archäologie und Hühnerzucht, Förderverein und Dorfkultur. In vielerlei Hinsicht: Absolut sehenswert!