Lasst das Gras wachsen!
Als am ersten Schultag die 122 Namen verklungen waren, mit denen Schulleiter Alexander Wolf die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler aufgerufen und ihren Klassleiterteams zugeführt hatte, standen die Eltern etwas verlassen da – und wurden kurz darauf am Café-Stand des Elternbeirates wieder lebendig und fröhlich.
Dieser Moment zum Schuljahresbeginn lässt jedes Jahr aufs Neue spürbar werden, was es heißt, wenn Heranwachsende aufbrechen und eigene Wege zu gehen beginnen. Und es wird erlebbar, wie intensiv die Schule der Ort ist, an dem sich dieser lebensstiftende Prozess des Selbstständigwerdens vollzieht.
Bei der morgendlichen Begrüßung hatte Alexander Wolf auf drei Aspekte dieses Aufbruches hingewiesen und mit den Satzzeichen „Punkt”, „Fragezeichen” und „Ausrufezeichen” symbolisiert: constantia – curiositas – gaudium, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen – Neugier und Offenheit – Freude und positive Grundhaltung.
Diese gymnasial-humanistischen Grundtugenden sollten sich gleich am zweiten Schultag bei der Schulhausrallye der fünf neuen fünften Klassen als wertvoll erweisen: Zwanzig Fragen galt es da zu lösen, durch Nachfragen, Kooperieren und Entdeckerfreude ans Ziel zu kommen. Das Schulhaus brodelte vor Eifer und Lebendigkeit und die Tutoren zeigten ebenso ihr Können wie die unterstützenden Sekretärinnen und Lehrkräfte.
Und schließlich kamen kaum zwei Wochen später nochmals Kinder, Eltern und Lehrer zusammen, um mit der Aufnahmefeier den 122-fachen Neustart nochmals für alle erlebbar zu machen – beim gemeinsamen Singen, Hören und Schauen im ökumenischen Gottesdienst (wo ein riesiges Schlauchboot den Aufbruch leibhaftig veranschaulichte) – bei der Begegnung im Atriumhof mit den Schülertutoren, Elternbeiräten, den Müttern der Gesunden Pause (die ein reichhaltiges Büffet angerichtet hatten und neue Helferinnen und Helfer anwarben) und zahlreichen Lehrkräften – und bei den Klassenelternabenden, begleitet von Spiel- und Sportangeboten für die Mädchen und Buben (die sich schon spürbar wohl an ihrem neuen Lebensort St. Stephan fühlten).
Das treffendste Wort zum Schulanfang der 122 neuen Gymnasialeinsteiger hatte Schulleiter Alexander Wolf zum Schulstart eher beiläufig gesprochen, dabei aber am Schönsten die Idee vom Wachstum aller angelegten Kräfte und Fähigkeiten zum Ausdruck gebracht: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Lasst das Gras wachsen!” St. Stephan als grüne Wiese mit vielen verheißungsvollen Gräsern und Blumen – so kann das Schuljahr 2024/25, das 197. in der jüngeren Schulgeschichte, bestens beginnen.