Über 150 Exemplare des ​„Lateinkalenders” sind in den Tagen vor Weihnachten in St. Stephan in die Hände von Schülerinnen und Schülern gelangt. Auf die Frage ​„Wer kriegt ihn?” gibt es zwei klassische Antworten: entweder Mama, Papa, Oma oder Opa, die Latein lieben, selber in der Schule hatten oder schon mehrere Jahre den Kalender alljährlich geschenkt bekommen; oder ein junger Käufer sagt: ​„Der ist für mich selber!”

Auch das Jahr 2025 beginnt im Januar-Kalenderblatt wieder mit dem mythischen Vogel Phönix, der nicht nur St. Stephans Wappenvogel ist, sondern mit seiner Geschichte vom Wiedererstehen aus der Asche ein schönes Symbol für ein neu erstehendes Jahr ist. Das Februar-Blatt bringt in der Faschingszeit ein Wortspiel: Ein Hexameter-Vers ergibt Wort für Wort rückwärts gelesen plötzlich genau den gegenteiligen Sinn.

In der Kategorie Augsburg-Latein wird wieder einmal ein Bronzetürknauf aus dem Klosterarreal mit eingraviertem Sinnspruch vorgestellt: ​„Simplex sigillum veri.” Und daneben gibt es Juristen-Latein, diesmal vom römischen Juristen Iulius Paulus aus dem 3. Jahrhundert, und die spannende Kategorie des Griechisch-Lateins: Gedanken, die aus dem griechischen Original ins Lateinische übersetzt wurden und dort dann sprichwörtlich geworden sind.

Mit an Bord sind Texte von großen Meistern wie Cicero, Seneca, Properz, Horaz und Plinius sowie Gedanken aus dem Mittelalter und der Neuzeit, Versdichtungen und Prosa, emblematisches Latein und Wortspiele – wie sie nur im Lateinischen überhaupt möglich sind.

Garniert mit bunten, teilweise überraschenden Bildern und zahlreichen Erläuterungen zeigt St. Stephans Lateinkalender auch im Jahr 2025, wie lebendig und geistreich die ​„alten” Sprachen sind und welcher Schatz uns auch im beginnenden neuen Jahr begleitet.