Medienscout-Seminar in Maria Beinberg
Ich behaupte, 13.00 Uhr Schule aus statt 16.00 Uhr ist schon mal ein ganz ordentlicher Start in das Medienscout-Seminar. Mit Family-Taxi und einem etwas verwirrten Busfahrer, der die Hälfte der Teilnehmer irgendwohin gefahren hat, nur nicht nach Maria Beinberg, kamen wir alle in dem gemütlichen Häuschen an. Erster Punkt: Essen. Klar, das kommt natürlich auch super an – nur dass die Küche halt eher halbseiden praktisch ist – komplizierte Spülmaschine, riesenmega Ofen und Schränke, die sich als super Zeitvertreib erwiesen haben, um Dinge zu suchen. Aber selbstverständlich haben wir das gemeistert. Nach ein paar Kennenlernspielchen und dem Zimmerbeziehen ging´s dann auch mit dem Stoff los. Gut – Stoff ist übertrieben, einfach zuhören, Vorschläge einbringen, gemeinsam lachen und Gruppenarbeiten war abwechslungsreich, interessant und super-duper-lustig. Themen waren unter anderem die Regeln zur Veröffentlichung von Fotos, psychologische Effekte des Beauty-Filters und die Selbstdarstellung im Internet. Wir durften Plakate erstellen und uns im Nebenraum mit Kissen ausrüsten und an den Heizungen verschanzen, um zu recherchieren.
Tja. Und dann das Abendessen. Was sich sowieso als interessante Kombi (Pfannkuchenteig und Kartoffeln und Sahne) herausgestellt hat, hat leider so lange gedauert, dass wir trotz der ganzen halben Mannschaft in der Küche erst um 21 Uhr uns den Magen vollhauen konnten. Und das versetzt mit Pausen dazwischen, die wir dann zum Arbeiten genutzt haben. Da war dann die Rasselbande schon recht müde, und das Essen hat schon echt gelockt. Lecker war´s, auf jeden Fall! Das leidige Thema Abspülen war letztlich gar nicht so schlimm, da die Spülmaschine alles ratz-fatz erledigte. Die Runde Werwolf danach konnten alle genießen („Das Dorf schläft ein“ wurde von manchen sogar wörtlich genommen!).
Am nächsten Tag, entspannte 7.30 Uhr, was nicht von allen wahrgenommen wurde, weshalb die Lehrer grauenvolle Weckmusik einsetzen mussten (Guten Morgen, Sonnenschein!), Frühstück und Zack, weiter im Text – Gewaltspiele; direkt nach dem Gruppentanz war das natürlich ein interessanter Einstieg ;=)). Warum finden Jugendliche Gewaltspiele toll? Andere abballern? Jetzt kennen wir einige Ursachen und Folgen daraus – und sehr ernüchternde. Da es ja bei den Scouts um den richtigen Umgang mit Medien geht, sollten wir selbst über die verschiedenen Gefahren im Netz und den sicheren Umgang Bescheid wissen – also verschanzen und recherchieren und dann coole Plakate gestalten – und, um mal was ganz Neues zu machen: Aus diesen Themen erstellten wir in Gruppen eine Broschüre und DANN wurden die Laptops ausgepackt und gelayoutet und überlegt und gezeichnet und die Hauptfigur Jens wurde mit Familie ins Leben gerufen und und und …
Mittagessen mit rauchenden Köpfen, Abspülen, Ende und gleich weiter im durchgetakteten Programm. Nachmittags wurden dann die einzelnen Ergebnisse vorgestellt, danach dominierte das Thema Computerspiele, Sucht, Umgang und alles, was dazugehört (Huiuiui!). Und übrigens ging es ab da um Leben und Tod – denn wir spielten ein Spiel, bei dem man denjenigen, dessen Namen man auf einem Zettel gezogen hat, umbringen muss, indem man ihm einen Gegenstand gibt. Meine Karriere als Killer begann sehr gut – allerdings hab ich dann, weil ich so freundlich bin, einen Krug von Frau Staffler entgegen genommen. Ihr Lächeln danach sagte mir schon alles.
Abendessen – ähnliches Desaster wie gestern, aber unsere Master of Desaster haben das doch gut hingekriegt, so dass danach noch wirklich entspannende Entspannungsspiele gespielt werden konnten. Bei Werwolf ging es dann mit dem Morden heiß her, Karten wurden verteilt und somit reihenweise Spieler aus dem Verkehr gezogen (auch die Dreifachmörderin Frau Staffler, worüber wir sehr froh waren). Wieder ziemlich spät gingen selbstverständlich alle ganz brav ins Bett und machten das Licht aus (nur das Flimmern eines Films sah man unter der Tür hervorblitzen ;=)). Trotzdem waren wir fit und frisch am letzten Tag für Ideen zu neuen Aufgaben der Medienscouts an St. Stephan, Rollenspiele eines Beratungsgesprächs, etwas, was wir vielleicht bald anbieten können. Was Rumfort-Essen sein soll, erklärte uns Frau Staffler, während sie uns einen Auflauf aus vier Gerichten präsentierte – was noch rumliegt und fort muss und dann auch noch schmeckt.
Gestärkt ging es letztendlich in die letzte Phase unser Medienscouttage – das Aufräumen und Putzen, Küchenordnung wiederherstellen, Stühle und Tische aufräumen, Müll zusammenpacken und übrige Lebensmittel verteilen. Eine Abschlussrunde per Faustreflexion, also was gut war, gestunken hat, zu kurz kam oder nochmal betont werden sollte, beendete unsere gemeinsame Zeit. Und Punkt 16.00 Uhr ging´s dann zurück ins Family-Taxi und ab nach Hause.