Mit der Argo auf Preisfahrt
Es gibt einen Grund zum Feiern! Als unseren vorigjährigen Lehrer im Fach „Griechenland und Europa”, Matthias Ferber, Anfang Oktober die Nachricht ereilte, teilte er es uns umgehend mit: Wir hatten nämlich einen Preis beim Pegalogos-Wettbewerb erhalten!
Der Pegalogos-Preis wird alle zwei Jahre vom „Arbeitskreis Humanistische Gymnasien e. V.” ausgeschrieben und ermuntert Schülerinnen und Schüler, die Griechisch lernen, sich kreativ und zeitgemäß mit der griechischen Antike und ihrem bis heute wirksamen Erbe zu beschäftigen. Das Motto lautet: „Filme, zeichne, erfinde, komponiere! Was immer Du machst, mach es einfach gut!“
Voller freudiger Erwartung machten wir uns am 17. Oktober mit Schulleiter Alexander Wolf, Matthias Ferber und Griechisch-Fachbetreuerin Cordula Safferling am späten Nachmittag nach München auf. Die Preisverleihung, die in der Glyptothek am Königsplatz – einen kurzen Fußmarsch vom Bahnhof entfernt – stattfand, ging um 17.00 Uhr los.
Nach einer musikalischen Einlage begrüßte uns mit allen geladenen Gästen Dr. Florian Krauß, der Leiter der Staatlichen Antikensammlung und Glyptothek. Bei der 9. Pegalogos-Preisverleihung hielt als Nächstes Patrick Rosenow als Vorsitzender des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium e.V. eine Begrüßungsrede. Direkt im Anschluss ergriff die bayerische Kultusministerin Anna Stolz das Wort.
Kultusministerin Anna Stolz zeigte sich in ihrer Rede beeindruckt von den Einsendungen aus allen bayerischen Regierungsbezirken: „Alle Teilnehmer haben gezeigt, dass sie echte Botschafterinnen und Botschafter für den Umgang mit alten Sprachen sind. Mit ihren Wettbewerbsbeiträgen gelingt es ihnen spielerisch, auch andere für die Antike zu begeistern. Ich würde sogar sagen: Die kreativen Ideen und einzigartigen Projekte sind ein durchaus überzeugendes Argument, Griechisch zu lernen.“
Nachdem auch Konstantinos Kodellas, der in München sitzende griechische Generalkonsul, in seinem Grußwort die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelobt hatte, hielt Prof. Dr. Markus Janka von der Ludwig-Maximilians-Universität die Laudatio auf die Preisträger: Uns Stephanerinnen und Stephanern verkündete er für eine „umfassende und ansprechende Printausgabe der Argonautensage” den Juniorpreis 2024.
Unsere Klasse, die jetzige 8c, überarbeitete nämlich im Schuljahr 2023/24 gemeinsam mit Herrn Ferber in einem Editionsprojekt im Rahmen des Faches „Griechenland und Europa” Stephan Hermlins „Die Argonauten” von 1974. Zusammen schufen wir Vorwort und Nachwort, gliederten den Text durch Kapitelüberschriften, schufen viele und eindrucksvolle Illustrationen und einen spannenden wie lehrreichen Anhang mit Namens‑, Orts- und Begriffsverzeichnissen, einer Karte und einem Stammbaum der Hauptfiguren, aber auch witzig-einfallsreiche Anhänge wie fiktive Interviews, Karten- und Brettspiele, zahlreichen Rätsel und weiteres mehr.
Im Rahmen der Preisverleihung erhielten wir aus den Händen von Kultusministerin Anna Stolz neben einer Urkunde den Preis: Einen vom Griechentum geprägten Ausflugs- und Studientag in der Münchner Glyptothek unter Führung des stellvertretenden Sammlungsdirektors Dr. Christian Gliwitzky.
Die Sonderpreise gingen nach Ingolstadt und München sowie nach Weilheim. Den ersten Preis erhielten zwei Schülerinnen des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg. Danach folgte ein musikalischer Abschluss, gestaltet von Schülerinnen des Münchner Wilhelmsgymnasiums.
Nach der Preisverleihung kam es im Innenhof der Glyptothek bei einem Empfang noch zu vielen Begegnungen mit anwesenden Gästen wie Schulleiter Alexander Wolf oder dem griechisch-orthodoxen Erzpriester in Bayern, Apostolos Malamoussis. Dieser lud uns gleich voller Enthusiasmus ein, seine Heimatstadt Volos zu besuchen, das antike Jolkos, wo dem Mythos nach die Argo zu ihrer Abenteuerfahrt aufgebrochen sein soll.
Am Abend konnten wir dann stolz und auch mit vollen Händen nach Augsburg zurückkehren und freuen uns jetzt auf einen Ausflug zur Glyptothek als Belohnung.