Mit Religion und Kunst auf dem Weg zu mir selbst
Wenn Fächer sich ergänzen – Mit Religion und Kunst auf dem Weg zu sich selbst
Da gibt es einen Fokus im Fach Katholische Religionslehre: die mit der Pubertät verbundenen Veränderungen – ihre Bedeutung für die eigene Persönlichkeitsentwicklung – die Reflexion dieser Veränderungen – Analyse der eigenen Rolle im familiären und sozialen Umfeld. Nun wurde im Fach Kunst das in Religion bereits Wahrgenommene ins Bild umgesetzt. Ziel war es im experimentellen Projekt, unmittelbar (auf-)gespürte Körperwahrnehmung in einen künstlerischen Prozess zu übertragen und weiter in ein abstraktes Bild zu gestalten.
Dazu bildeten sich jeweils Teams von zwei Kindern. Eines führte nun für einige Minuten seinen Finger über den Rücken des anderen. Dabei wurde auf ein freies Liniengeflecht ohne konkrete Darstellung geachtet.
Die Aufmerksamkeit des anderen Schülers lag im gleichzeitigen Zeichnen dieser Fingerführung auf seinem Rücken auf ein Blatt Papier. Die so gewonnene Linienzeichnung zeigte Binnenflächen, die nach Kriterien des Warm-Kalt-Kontrastes und/oder Komplementär-Kontrastes gemalt werden. Dabei war das künstlerische Gespür gefragt und aus dem Zufall wurde kreatives Gestalten.
Der ganze Vorgang wurde daraufhin im Team umgedreht, damit jeder Schüler eine Zeichnung und am Ende ein gelungenes wirkungsvolles abstraktes Bild in Händen halten konnte.