Mit „Waschbärbingo“ zum Schulsieg
Man muss die Bilder und Ereignisse, um die es in einem Vorlesetext geht, vor dem inneren Auge sehen, die Angst oder die Freude der Charaktere wirklich spüren. Denn nur dann kann man diese Eindrücke dem Publikum auf unterhaltsame Weise vermitteln. Und das taten alle vier Vorleserinnen und Vorleser an diesem Vormittag in der Kleinen Aula beim Vorlesewettbewerb der 6. Jahrgangsstufe.
Es begann mit merkwürdigen, unsichtbaren Wesen aus C.S. Lewis‘ Roman „Die Chroniken von Narnia“, denen die kleine Lucy begegnete. Anna Hartl (6a) als erste Leserin interpretierte deren heisere, wispernde Stimmen und die unheimliche Stimmung dieser Situation so gekonnt, dass kein Mucks im Saal zu hören war. „Nacht über Forest Hollow“ lautete der Titel von Judith Beckers (6b) Roman, mit dem sie die Zuhörer ebenfalls mit einer spannenden Passage fesselte. Einen schönen Kontrast bot im Anschluss daran Lysander Francescatti (6c), der in Chris Grabensteins Roman „Flucht aus Mr. Barancellos Bibliothek“ eine russische Wissenschaftlerin mit großartigem Akzent heraufbeschwor und für wahre Lachsalven sorgte. Ganz zum Schluss jedoch kam Anna Matzak (6d) zum Zug und setzte sich mit einer feinen, unaufgeregten Interpretation ihrer Stelle aus Katrin Zispes Roman „Antonia rettet die Welt – Waschbärbingo“ an die Spitze. Ihre enorme Sicherheit im Lesen und das schnelles Auffassen des Gelesenen bewies sie dann beim Vortrag des unbekannten Textes noch eindeutiger: Hier galt es, eine spannende Stelle aus Martina Wildners neuem Roman „Die unheimliche Krähe vom See“ möglichst gespenstisch zu gestalten. Neben schwierigen, unbekannten Wörtern mussten Sprechpassagen und Dialoge von reinen Erzählpassagen in Ton und Duktus unterschieden und nur mit der Stimme ausgearbeitet werden.
Wenn angesichts der eingeübten Texte noch keine völlige Einigkeit innerhalb der Jury, die sich aus den Deutschlehrern der 6. Klassen sowie dem jeweils zweitplatzierten Klassensieger zusammensetzte, bestand, nach der Präsentation des unbekannten Textes stand Anna Matzak als Siegerin fest.
Wir freuen uns mit ihr und drücken die Daumen für den Stadtentscheid am 14. Februar!