Nicht bei uns! – Unsere Schülerschaft gegen Antisemitismus

Auf die Aufforderung hin, zum Holocaust-Gedenktag aktiv zu werden, griffen viele Oberstufenschülerinnen und ‑schüler zum Pinsel …
… um ihren Gedanken und Wertmaßstäben auf Plakaten Ausdruck zu verleihen.
Die offizielle Broschüre des Kultusministeriums zum Umgang mit antisemitischen und rassistischen Vorfällen an Schulen begleitete als Informationsschrift die Schulaktion zum Holocaust-Gedenktag.
Die Mischung aus Information, Werthaltungen und Reflexion prägte die Aktion der Schülerinnen und Schüler.
Für alle Stephanerinnen und Stephaner gab es Armbändchen unter dem Motto „Solidarität ohne Haken”.
Die vielfältigen Plakate mit kreativen Ideen – auch auf St. Stephan und seinen Wappenvogel Phönix bezogen – waren über mehrere Tage noch im Schulhaus zu sehen.
Schulleiter Alexander Wolf begleitete die Aktion zur Sensibilisierung gegen Antisemitismus und Rassismus, hier im Gespräch mit Schülersprecherin Frieda.

Erst in diesem Schuljahr wurde St. Stephan der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” verliehen. Umso größer war der Schreck über den Fund von Hakenkreuz-Schmierereien an unserem Kletterei in den Herbstferien 2023. Die Täter sind unbekannt, und dennoch war uns schnell klar: Dieser Hass repräsentiert unsere Schule nicht und wir, alle zusammen, müssen ein Zeichen dagegen setzen. Und so hat die SMV in Zusammenarbeit mit Politik-Lehrerin Melanie Jahn anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar ein Projekt organisiert.

Due Vorbereitung startete gemeinsam eine Woche früher: Es wurden Farben und Pinsel sowie Brezen und Krapfen bereitgestellt – und schon war das Klassenzimmer überfüllt mit Freiwilligen und Mitwirkenden. Über 20 Plakate wurden bemalt und die gemeinsame Vorbereitung angepackt.

Die große Aktion fand dann am Freitag, den 26. Januar 2024, statt. Der Schultag startete mit einem komplett abgesperrten Kletterei und einer Durchsage kurz vor der Großen Pause, um von den Ereignissen zu berichten. Schon da merkten einige: Heute ist irgendetwas anders. Um 13.00 Uhr versammelten sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler dann an den Ausgängen des Hauptgebäudes und des Neubaus, um die anderen beim Hinausgehen „abzufangen”. Es wurden Plakate gehalten, auf denen Sätze zu lesen waren wie: „Hass ist keine Meinung”, „Stephan für Menschenrechte” oder „100% Mensch”. Außerdem wurden noch Armbänder mit der Aufschrift „Solidarität ohne Haken” ausgegeben und Flyer verteilt. Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen waren an der Aktion interessiert und auch zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer nahmen gerne ein Armband. Auch in den Tagen danach sind noch die Plakate und sogar ein großes Banner im Schulhaus zu sehen.

Großer Dank geht an die über 30 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12, die mitgemacht haben und gezeigt haben: St. Stephan lebt und St. Stephan ist eine Schule mit Courage.

Das Kletter-Ei war in einer Nacht der Herbstferien mit antisemitischen Symbolen besprüht worden – eine spürbare Provokation der Schulgemeinschaft.