„Projekte ans Licht“ – bunt, facettenreich und lebendig
Es ist spannend zu sehen, was doch jedes Jahr aufs Neue in Teamarbeit, Kooperation, Leidenschaft und Freude an der Sache entstehen kann. So präsentierten die vier Projektseminare der Leitfächer Chemie, Deutsch/Latein/Griechisch, Geschichte und Sport ihre Ergebnisse einem größeren Publikum bestehend aus Schülerinnen und Schülern der 11. Klassen, einigen Eltern und Lehrkräften – zum letzten Mal in dieser Form. Ab diesem Schuljahr wird die Präsentation der Ergebnisse dann ein Teil des Schulfestes sein.
Chemische Experimente zum Anfassen und Bestaunen
Vom Fach Chemie erwarten sich viele zischende, blubbernde und v.a. spektakuläre Experimente. Diese Erwartungshaltung machte sich das P‑Seminar Chemie zu Nutze und entwickelte zusammen mit Lehrerin Andrea Losch Schau- und Mitmachexperimente für den Tag der offenen Tür. Damit wollten sie v.a. Viertklässlerinnen und Viertklässler für dieses Fach begeistern. Neben der Herstellung von „Elefantenzahnpasta“ aus Spülmittel wurden Kupfermünzen vergoldet, Inhaltsstoffe nachgewiesen und außergewöhnliche Lichtphänomene erzeugt. Natürlich durfte man die meisten Experimente selbst ausprobieren – fachkundig angeleitet von den Schülerinnen und Schülern des Seminars und unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen.
Werte erforschen und Geschichte erleben
Wie kaum ein anderer Ort eignet sich das beschauliche Buttenwiesen dazu, die grundlegenden Werte einer Demokratie an Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. Dort lebten um 1900 Christen und Juden, die sich als zusammengehörende Gemeinschaft verstanden und diese Werte tatsächlich im Alltag lebten. Das Projektseminar entwickelte ein Planspiel, das Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse demokratische Grundprinzipien wie Menschenrechte, Gleichberechtigung und Toleranz darlegte. Mit multimedial gestalteten Materialien und selbst verfassten Texten wurde den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern die jüdische Geschichte von Buttenwiesen erläutert – und somit auch demokratische Grundwerte erfahrbar gemacht.
Erlebnispädagogik für die fünften Klassen
Gemeinsam schafft man fast alles – das ist nicht nur die Grundidee der Projektseminare, sondern auch ein zentraler Gedanke der Erlebnispädagogik. Aber wie wird man eine starke, belastbare Gemeinschaft? Wie lernt man, Stärken zu nutzen und Schwächen auszugleichen? Damit beschäftigte sich das P‑Seminar Sport mit Carola Debor und entwickelte einen erlebnispädagogischen Baukasten für Fünftklässlerinnen und Fünftklässler, der bereits im vergangenen Schuljahr erfolgreich erprobt wurde. Dazu gehörte es natürlich, die Übungen und Tools zunächst in ihrer Wirkung kennenzulernen und selbst auszuprobieren. In einem nächsten Schritt wurden diese dann sinnvoll und passend für Alter und Situation der Kinder zusammengestellt.
Die Filmpremiere von „Das Feuer der Pandora“
Auch eine Filmpremiere gab es zu bestaunen: „Das Feuer der Pandora“ (worüber auch die Augsburger Allgemeine berichtete). Diesen hatte das P‑Seminar Deutsch/Latein/Griechisch mit Lehrer Matthias Ferber und Florian Moch von der Augsburger Puppenkiste gedreht. Dafür hatten sie in Expertengruppen Handpuppen wie Göttervater Zeus oder Prometheus sowie die Marionette Pandora entworfen und gebaut, das Stück geschrieben, Kulissen gefertigt und die Musik komponiert – und am Ende natürlich alles selbst gespielt und gefilmt. Dass das in jeweils 90 Minuten pro Woche nicht zu schaffen war, spürt jeder an diesem Abend. Doch in den Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern wird deutlich, mit wieviel Leidenschaft sie sich hier in die Arbeit „hineingebissen“ hatten und so kreative Kräfte und Ideen freigesetzt wurden, die zu Beginn keiner vermutet hatte.
Am Ende war auch für die Besucherinnen und Besucher eines vollkommen klar: Alle haben sich 16 Monate lang intensiv mit ihren Themen beschäftigt, im Team gearbeitet, um Kompromisse gerungen und vielleicht kleine Niederlagen einstecken müssen. Doch die Erfahrung, gemeinsam etwas auf die Beine gestellt zu haben, bleibt und ist unschätzbar wertvoll.